Die Arbeitstherapeutin berichtet

„ . . . seit 1996 leite ich die Landwirtschaft des Gutes Neudorf, die seit ihrer Gründung ökologisch bewirtschaftet wird. Im Mittelpunkt der Landwirtschaft stehen die arbeitstherapeutischen Möglichkeiten für unsere Klien:innen, sie versorgen die Tiere und pflegen die Gemüsekulturen. Unsere Rinder fressen sich von April bis November auf den nahe gelegenen Weiden glücklich durch das Grünfutter. Jedes neugeborene Kalb bleibt bei seiner Mutter und gedeiht prächtig, weil es nach Herzenslust am Euter saufen kann. Unsere alten Pferde stehen das ganze Jahr auf der Koppel. Sie lieben ihren Futtereimer und ihre Ruhe. Die Freilandschweine sind gekreuzt aus Haus-, Woll- und Wildschwein. Die schönste Zeit für den großen Eber beginnt Ende November, wenn er zu seiner Sau darf. Um die Osterzeit werden seine Bemühungen in Form vieler bunter Ferkel sichtbar. Die Legehennen können es vormittags gar nicht erwarten, ins Freigehege zu kommen. Nur an heißen Sommertagen ziehen sie es vor, im Stall zu bleiben. Die ganz zierlichen Schafe, Skudden, als Rasse vom Aussterben bedroht, sind scheu gegenüber Menschen, wenn sie wie bei uns in einem großen Herdenverband leben. Die Tierversorgung ist ein hervorragendes Feld für die Arbeitstherapie. Die Unschuld der Tiere, ihre als Haustiere natürliche Zuwendung zu Menschen, schafft innere Beziehung, Verantwortlichkeit und Rhythmus.

In der Hinwendung zum Tier und zum Boden liegt ein heilsamer Impuls, der sich fortflanzt im Sozialen, wenn wir gemeinschaftlich das Heu einfahren, die Kartoffeln ernten oder den Energiewald pflanzen. Die Landwirtschaft mit ihren sich ständig ändernden Bedingungen stellt eine hervorragende Wahrnehmungsschulung dar, immer wieder eine Herausforderung, sowohl für mich als auch für unsere Klient:innen.“

Unsere Webseite verwendet Cookies um die BenutzerInnenfreundlichkeit zu verbessern. Siehe dazu die Datenschutzerklärung.
Alle Cookies akzeptieren Akzeptieren