kunstpädagogische

Angebote

Die Klient:innen sind im Verlauf ihrer Abhängigkeitserkrankung an einen Punkt gekommen, an dem sich in Folge von Defiziterfahrungen eine Öde und Leere im Bewusstsein festsetzte, die eine anhaltende Atmosphäre der Niedergeschlagenheit erzeugt.

Diese Leere wird durch die erlebnisstimulierende Kraft der Kunsttherapie mit Erfahrungen gefüllt. Der:die Klient:in erlebt, wie er:sie ohne Zwang und Druck von außen die Ausdrucksmittel frei wählen kann (Materialien, Medien…) und sich selbst im Prozess und Ergebnis der künstlerischen Arbeit erkennt.

Der spezifische anthroposophische Ansatz der Kunsttherapie wirkt darüber hinaus harmonisierend und heilend auf die Gesamtkonstitution des Menschen.

Es wird bei den künstlerischen Aktivitäten zwischen kunstpädagogischer Gruppenarbeit und therapeutischer Kleingruppen- oder Einzelarbeit unterschieden.

Ziel der kunstpädagogischen Gruppenarbeit ist es, den selbstregulativen Kräften Raum zu schaffen, damit diese sich entfalten können. Die Persönlichkeits-entwicklung wird durch die Erfahrung des eigenen schöpferischen Potentials unterstützt. In zeitlich begrenzten, themenorientierten Epochen werden das Wahrnehmungsvermögen geschult und die Erlebnisfähigkeit gefördert, um die Klient:innen anzuregen, ihre schöpferische Kraft zu entdecken. Sie finden in der Arbeit etwas von sich selbst wieder. Auch vergangene, verletzende Erfahrungen, für die heute keine Worte gefunden werden, können in der Arbeit mit Formen und Farben, Plastizieren, Malen, Studien, Exkursionen u. a. Gestalt gewinnen, so dass eigentlich Unfassliches fassbar wird. Neue Impulse können entdeckt werden.

Der schöpferische Prozess in der Kunst entspricht der Neugestaltung eines biographischen Entwurfes. Da die Ausrichtung und das Ziel der Arbeit nicht vorgegeben sind, erzeugt dies bei den Klient:innen anfangs Unsicherheiten, die sich aber bald in Interesse und sogar Begeisterung wandeln können. Die kunstpädagogischen Epochen schließen mit einer Präsentation ab. Dabei tritt die Einzigartigkeit der Klient:innen deutlich zu Tage, wir sehen Ergebnisse in einer großen Vielfalt des Ausdrucks.

b) In der Kunsttherapie geht es darum, die individuelle Entwicklungsfähigkeit durch die Bearbeitung der hindernden Krankheitskräfte wiederherzustellen. Die Maßnahme erfolgt nach diagnostischer Einschätzung und Begleitung und ist mit anderen therapeutischen Maßnahmen abgestimmt. Die Therapie und der Einsatz spezieller Mittel sind nicht standardisiert, sondern individuell begründet. Der Kunsttherapeut ist sich den Wechselwirkungen zwischen plastischen Formen und Farben und den Entwicklungsschritten des Klienten bewusst. Die Therapie geschieht vorzugsweise in Kleingruppen oder Einzelarbeit.

Die Betrachtung der künstlerischen Arbeit des Klienten, die Auswahl und Verwendung von Materialien, Farben und Formen, gibt auch einen wesentlichen diagnostischen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Problemlage und der Potentiale, die für den Heilungsprozess verfügbar sind.

Ziel der Gruppenarbeit ist es, den gesunden Kräften Raum zu schaffen, damit sie sich entfalten können.

Der schöpferische Prozess in der Kunst entspricht der Neugestaltung eines biographischen Entwurfes.

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