Maßnahmen und Schwerpunkte der Betreuung

Die Maßnahmen im Haus Magnolia richten sich individuell an die Kinder und Jugendlichen, an ihren Bedarf an Hilfen zur Erziehung. Sie richten sich auch an die Eltern und ihren Teilhabebedarf (Eingliederungshilfe) und an die Eltern, dahingehend, ihre Selbstsorge- und Erziehungsfähigkeit zu verbessern. Sie richten sich zudem an die Familie als Ganzes, um deren Zusammenhalt zu gesunden und zu stärken, was in besonderer Weise den Kindern und Jugendlichen zugute kommt, ihnen dabei hilft, sich zu entwickeln und zu einer altersentsprechenden Reifung aufzuschließen. Die Eltern arbeiten an sich selbst, an der Überwindung ihrer Teilhabebeeinträchtigungen. Dabei wirken sie aber auch indirekt an der Genesung ihrer Kinder mit. Denn deren Bedarf an Hilfen zur Erziehung ist mit den Teilhabebeeinträchtigung der Eltern verknüpft. Sofern die Hilfen sich an die Eltern richten, erfolgt dies auch mit dem Ziel der Stärkung ihrer Erziehungsfähigkeit. Sie schaffen die Grundvoraussetzungen für deren Fähigkeit zur angemessenen Ausübung der elterlichen Sorge.

Sozialpädagogische / sozialtherapeutische Grundleistungen

Im Bereich Hilfen zur Erziehung
Die Schwerpunkte im Haus Magnolia sind die Beziehungsarbeit u. a. im Bezugsbetreuungssystem, der geregelte Alltag und die sozialpädagogischen Grundleistungen, Vollverpflegung, Wohnen, Gesundheitssorge, Sozialarbeit, Freizeitgestaltung, therapeutisch- und (heil-) pädagogische Einzel- und Gruppenmaßnahmen.
Die Hilfe erfolgt personenbezogen auf Grundlage des jeweiligen Bedarfs an Hilfen zur Erziehung und der im Hilfeplan festgelegen Hilfeziele. Es besteht ein Bedarf an Hilfen zur Erziehung in einer stationären Einrichtung. Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Haus Magnolia erfolgt grundsätzlich in einer gemeinsamen Maßnahme mit den Eltern.

Die Hilfe findet durch intensive, empathisch–motivierende Betreuung statt. Geboten wird ein strukturierter Gruppenalltag (gemeinsamer Zeitrahmen, Mahlzeiten, Aktivitäten, Gruppenfahrten, Feste u.a.), Gespräche (Einzelgespräche, Kindergruppen, Wohngruppenbesprechungen, Indikationsgruppen, Abendrunden) und ad hoc Gespräche.
Die Kinder und Jugendlichen im Haus Magnolia werden umfassend in alle sie betreffenden Entscheidungen einbezogen. Sie werden individuell und entwicklungsentsprechend gefördert. Alle Interaktionen sind durch eine reflektierende und wertschätzende Beziehung geprägt. Empathie wird im Haus Magnolia als Fundament sozialpädagogischer Professionalität betrachtet.
Sie wird durch die Grundsätze der motivierenden Intervention und durch umfassende Gewaltfreiheit ergänzt. Damit wird sichergestellt, dass die Kinder und Jugendlichen beteiligt sind - ernstgenommen werden – mitentscheiden dürfen.

Die Hilfen folgen dem sozialpädagogischen Bedarf der Kinder und Jugendlichen entsprechend der im Hilfeplan formulierten Ziele. Die sozialpädagogischen Grundleistungen werden stellvertretend durch die Mitarbeitenden in dem Maße erbracht, in dem die Eltern (noch) nicht in der Lage sind, ihre Erziehungs- und Fürsorgeverantwortung auszuüben. Sie erfolgen kompensatorisch und subsidiär. Durch die Maßnahme wird das Eltern–Kind–System entlastet, gefördert und in seiner Entsprechung zu den kindlichen Bedürfnissen gestärkt. Zugleich wird den Kindern und Jugendlichen ein versorgendes, schützendes, entwicklungsförderndes und gewaltfreies Lebensfeld angeboten.
Basis der Betreuung im Haus Magnolia ist eine individuelle, besondere Vertrauensbeziehung der Kinder und Jugendlichen zum Bezugsbetreuenden. Das Ziel an dieser Stelle ist der Aufbau einer engen Vertrauensbeziehung, die nicht in Konkurrenz zu den Eltern steht. Ein:e Bezugsbetreuende:r kann auch für die ganze Familie zuständig sein, muss es aber nicht, wenn gewichtige Gründe dagegen sprechen.

Ziele
•    Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und (Nach-) Reifung
•    Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Kinder / Jugendlichem
      und Bezugsbetreuendem
•    Stärkung der Beziehungsfähigkeit und der sozialen und kommunikativen
      Fähigkeiten
•    Aufbau sicherer Bindungsmuster zu den Eltern
•    Stärkung der Selbstsorgefähigkeiten
•    Verbesserung der Nähe–Distanz–Regulation
•    Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
•    Entlastung in Krisensituationen
•    Teilnahme an einem geregelten Tagesablauf, umfassende Versorgung der
      materiellen Grundbedürfnisse
•    Motivierung, an den Maßnahmen im Haus Magnolia mitzuwirken
•    Vermeidung von Isolation und Rückzug
•    Erleben von Zusammengehörigkeit, Vertrauen, Sicherheit, Schutz und
      Gewaltfreiheit
•    Zuwendung zum Leben und Stärkung der Entwicklungs- und
      Anstrengungsbereitschaft

Maßnahmen
•    Einzelgespräche mit den Schwerpunktthemen: Beziehungsaufbau und
      -pflege, Reflexion / Koordination / Umsetzung des individuellen Hilfeplans
      sowie Bearbeitung von Themen die stärkerer Vertraulichkeit bedürfen
•    Erstellung des smarten internen Hilfeplans; Abstimmung- und
      Auswertungsgespräche
•    Einzelaktionen wie Spaziergänge, Freizeitaktivitäten, Unterstützung bei der
      Zimmerordnung
•    Schnittstellenkommunikation und Begleitung zu (externen) Therapien
•    Koordination und Abstimmungen der Hilfeleistungen im Haus Magnolia
•    Schnittstellengespräche mit den Eltern und Einbeziehung in die
      Bezugsbetreuung
•    Erstellung des Tages-, Wochen- und Monatsplans
•    Umsetzung der Tagesstruktur
•    Rhythmisierung des Tages mit Anspannungs- und Entspannungsphasen
•    Schnittstellenkommunikation zur Kita und zur Schule
•    Erstellung, Umsetzung Auswertung des smarten internen Hilfeplans
•    Kommunikation mit dem Jugendhilfeträger; Begleitung bei
      Hilfekonferenzen

Frequenz
•    mindestens 1x wöchentlich Einzelgespräch
•    adhoc Gespräche
•    intensivere Frequenz bei Krisen der Eltern
-    mindestens 14 tägig: gemeinsame Gespräche mit dem Vater/der Mutter



In der Eingliederungshilfe
Die Leistungen orientieren sich an der individuellen Entwicklung der Eltern und ihrem Teilhabebedarf, der sich aus einer konkreten Lebenssituation heraus ergibt. Die Schwerpunkte im Haus Magnolia sind die Beziehungsarbeit, der geregelte Alltag, Vollverpflegung, Wohnen, Gesundheitssorge, Sozialarbeit, Freizeitgestaltung, Einzel- und Gruppenarbeiten sowie die Stabilisierung der Eltern durch Angebote der Arbeits- und Beschäftigungstherapie / Gestaltung des Tages. Dabei wird eine umfassende, alltagsnahe Förderung von Ressourcen in allen teilhaberelevanten Lebensbereichen angestrebt.

Die Beziehungsangebote werden im Wesentlichen im Rahmen einer Bezugsbetreuung organisiert. Die Beziehungsarbeit findet durch den Einsatz der motivierenden Gesprächsführung im Rahmen von strukturierten Gesprächen (Einzelgesprächen, Elterngruppen, Wohngruppenbesprechungen, Indikationsgruppen, Morgen- und Abendrunden) und ad hoc Gesprächen statt.
Die motivierenden Gespräche dienen der Stärkung des Lebenswillens und der Veränderungsbereitschaft sowie der Intervention bei und Prävention von Krisen. Sie dienen insgesamt der Stärkung der Mitwirkungsbereitschaft der Eltern.
Alle Interaktionen werden durch die reflektierende und wertschätzende Beziehung geprägt. Die Schlüsselmethode hierfür ist die motivierende Gesprächsführung. Diese Schlüsseltechnik in der Beziehungsarbeit ist das wesentliche Fundament vom Haus Magnolia, auf dem alle anderen Maßnahmen aufbauen. Denn die Begegnung und die wertschätzende Beziehung von Mensch zu Mensch ist der zentrale Heilfaktor in der Nachreifung. Alle weiteren Maßnahmen können nur insofern wirken, als dass sie auf diesen Heilfaktor aufbauen. In diesem Sinne werden Beziehungsarbeit und Gespräch genutzt.

Ziele
•    Stärkung der Beziehungsfähigkeit und der sozialen und kommunikativen
      Fähigkeiten
•    Verbesserung der Nähe–Distanz–Regulation
•    Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung  
•    Entlastung in Krisensituationen
•    Stärkung der Mitwirkungsbereitschaft
•    Rhythmisierung des Tages mit Anspannungs- und Entspannungsphasen
•    Verbesserung der Kritikfähigkeit
•    Verbesserung der Frustrationstoleranz
•    Vermeidung von Isolation und Rückzug
•    Erleben von Zusammengehörigkeit
•    Zuwendung zum Leben und Stärkung der Entwicklungsbereitschaft

Maßnahmen
•    Einzelgespräche und  -aktionen mit den Schwerpunktthemen: Reflexion/
      Koordination /Umsetzung des individuellen Hilfeplans sowie Bearbeitung
      von Themen die stärkerer Vertraulichkeit bedürfen
•    motivierende Gesprächsführung
•    Bearbeitung des Fragebogens zum Kohärenzerleben
•    Teilnahme an einem geregelten Tagesablauf
•    Tagesstrukturierung durch Arbeit und Beschäftigung
•    individuelle Ressourcenerfassung
•    Auswertung der Eltern – Kind Interventionen
•    Analysen von Hochstresssituationen im Alltag
•    Führen eines Therapietagesbuchs
•    Abstimmung- und Auswertungsgespräche
•    Erstellung, Umsetzung Auswertung des smarten internen Hilfeplans

Frequenz
•    mindestens 1x wöchentlich Einzelgespräch mit d. Bezugsbetreuenden
•    adhoc Gespräche
•    intensivere Frequenz zur Krisenbewältigung und -prävention in Einzel- und
      Gruppenmaßnahmen
•    Feedbackgespräche zur Reflexion der Arbeit mit dem eigenen Kind
•    Erstellung von Tages- und Wochenplänen.
-    Dauer: mind. 2 Stunden wöchentlich und nach Bedarf.


 

Mitwirkung, Beteiligung, Schutz
Institutionelle Macht entsteht naturgemäß dort, wo im Rahmen einer Organisation gebündelte Hilfen erbracht werden. Es ist Aufgabe der Mitarbeitenden in der Institution, jede Form eines möglichen Machtmissbrauchs zu verhindern, bei Auftreten sofort abzustellen und umfassend zu bearbeitenden.
Dem Missbrauch von Macht wird präventiv am besten durch eine umfassende Partizipation der Betreuten entgegengewirkt. Daher wurde eine entsprechende Beteiligungs- und Beschwerdekultur im Haus Magnolia etabliert.

 
Rechte der Kinder, Partizipation, Teilhabe und Kinderschutz
Das Kind / der:die Jugendliche wird als ein einzigartiges Individuum betrachtet, das sich in Entwicklung zur einer vollverantwortlichen Persönlichkeit befindet und ein Recht darauf hat, in dieser Entwicklung geschützt, wohlwollend begleitet und gefördert zu werden. Es ist Träger von umfassenden, nicht verhandelbaren Rechten.

Exemplarisch kommen diese Rechte in der UN Kinderrechtskonvention zum Ausdruck:
1.    Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung
       unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht.
2.    Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit.
3.    Das Recht auf Gesundheit.
4.    Das Recht auf Bildung und Ausbildung.
5.    Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung.
6.    Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich
       zu versammeln.
7.    Das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung im Sinne
       der Gleichberechtigung und des Friedens.
8.    Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf
       Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung.
9.    Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause.
10.  Das Recht auf Betreuung bei Behinderung.

In kindgerechter und entwicklungsangemessener Weise werden die Kinder und Jugendlichen (aber auch die Eltern) im Haus Magnolia von diesen Werten und den Rechten der Kinder und Jugendlichen unterrichtet. Die Kinder und Jugendlichen erhalten in einem geschützten Rahmen regelmäßig die Gelegenheit, von ihnen erlebte Verstöße gegen diese Rechte und Werte zu thematisieren.
Dafür wird in den Bezugsbetreuungsgesprächen, im Kinderforum und in allen therapeutisch–pädagogischen Anwendungen ein entsprechender Vertrauensraum zur Verfügung gestellt.
Im Kummer- und Beschwerdekasten können auch anonymisierte Meldungen an die Mitarbeitenden hinterlegt werden. Alle Beschwerden sowie die Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang ergriffen werden, werden dokumentiert.
Den Kinder / Jugendlichen (b. B. auch den Eltern) wird aktiv angeboten, Verstöße gegen diese Rechte bei sich oder anderen Kindern / Jugendlichen im Haus vertraulich zu äußern. Je nach Ausmaß der Verstöße folgen unterschiedliche Maßnahmen. Nach einer Teamberatung wird entschieden, wie im Weiteren zu verfahren ist.
Die besondere Schutzbedürftigkeit der Kinder und Jugendlichen erfordert ein behutsames, aber stringentes Vorgehen. Sie werden entwicklungsgerecht in die Bearbeitung von Beschwerden einbezogen, falls erforderlich aber auch davon entlastet. Im letzteren Fall bearbeiten die Mitarbeitenden im Haus Magnolia den oder die Vorfälle stellvertretend als Anwalt der Kinder / Jugendlichen, ggfs. unter Einbeziehung der Eltern, und führen sie einer Klärung zu.
Die Kinder und Jugendlichen werden auf diese Weise ermutigt, angeleitet und befähigt, ihre Unverletzlichkeit, ihre körperliche und seelische Unversehrtheit und Würde als Selbstverständlichkeit zu erleben und in ihr Selbstkonzept zu integrieren.
In gravierenden Fällen wird ein Kinderschutzverfahren in Gang gesetzt, entsprechend der Kinderschutzvereinbarung mit dem Landkreis Barnim und entsprechend der Kinderschutzkonzeption vom Haus Magnolia verfahren. Ein Mitarbeitender im Haus Magnolia wurde als insofern erfahrene Fachkraft nach §8a SGB VIII qualifiziert.

 
Mitwirkung, Beteiligung, Schutz - Eingliederungshilfe
Es gibt verschiedene Formen, auch anonyme, um einen subjektiv erlebten Missstand anzuzeigen.
Eine besondere Rolle spielt dabei der Bewohnerschaftsbeirat. Er prüft wöchentlich den Kummerkasten des Hauses auf Eingaben. Er ist verpflichtet, die Eingaben innerhalb einer Woche dem Betreuungsteam zur Bearbeitung vorzulegen. Das Betreuungsteam ist verpflichtet, auf Eingabe / Beschwerden kurzfristig zu reagieren (innerhalb einer Woche). Auf Wunsch wird allen Beschwerdevortragenden Vertraulichkeit zugesichert. Im Haus befinden sich Aushänge, in denen das Recht auf Beschwerde dargestellt wird und auf interne und externe Anlaufstellen hingewiesen wird, die im Falle von Beschwerden beteiligt werden können.
Der Bewohnerschaftsbeirat beteiligt sich entsprechend der Struktur- und Qualitätsverordnung an allen bewohnerrelevanten Prozessen, Strukturen und Aufgaben der besonderen Wohnform im Haus Magnolia und stellt damit die Partizipation der Betreuten persönlich und strukturell sicher. Er trifft sich mindestens einmal monatlich, bei Bedarf auch in kürzeren Abständen.

 
Grundlagen des geregelten Alltags, Tagesverlaufs
Für Familien mit Suchtbelastung und/oder Belastung durch chronisch-psychische Erkrankung ist die Bewältigung eines geregelten Alltags oft eine enorme Herausforderung. Dies beginnt mit einem geregelten Tag–Nachrhythmus und endet mit einer grundsätzlich zugewandten, an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichteten Grundhaltung der Eltern. Ein strukturierter, verbindlicher Tages- und Wochenablauf existierte vor Aufnahme im Haus Magnolia oft nicht. Die Verfassung der Eltern war maßgeblich dafür, wie ein Tag verlief.
Die verbindliche Tagesstruktur im Haus Magnolia verhilft den Familien nun zu mehr Stabilität. Nicht selten kommt es aber auch zu Widerständen, weil es allen Familienmitgliedern zunächst ungewohnt ist, eine Verbindlichkeit in den Tagesabläufen aufzubauen.
Im Haus Magnolia erfolgt eine alltagsorientierte Stärkung der Familien durch die Förderung, an einer gesundenden und stabilisierenden Tagesstruktur teilzunehmen. Die Mitarbeitenden sorgen für die Einhaltung dieser Strukturen, insoweit es den Eltern und ihren Kinder aus eigener Kraft noch nicht möglich ist.

Grundlagen im Bereich Hilfen zur Erziehung
Die Kinder / Jugendlichen erhalten eine abstinenzorientierte, tagesstrukturierende, resilienzfördernde, vollstationäre Hilfe. Sie erhalten eine sozialpädagogische Grundversorgung und zudem die Hilfen, die sie benötigen, um in ihrer Reifung, sozialen Entwicklung und Persönlichkeitsentwicklung zu ihrer Altersgruppe aufzuschließen. Sie erhalten ein strukturiertes, komplexes Angebot der Hilfen zur Erziehung, in dem Maße, wie dies erforderlich ist. Alle Maßnahmen sind in eine verbindliche Tages-, Wochen- und Monatsstruktur eingebettet.
Die Versorgung und die Ausübung der Erziehungsverantwortung der Eltern für ihre Kinder ist insbesondere während eines krisenhaftem Verlaufs / Zeiten von Suchtmittelkonsum stark eingeschränkt. Häufig kommt es zu einer Umkehr der Verantwortlichkeiten:
Die Kinder / Jugendlichen versorgen die Familie und halten nach außen den Schein der Normalität aufrecht (Parentifizierung). Soweit vorhanden, versorgen sie neben ihren Eltern auch ihre Geschwister.
Sie mobilisieren dafür Kräfte und Ressourcen, die weit über das alterstypische Maß hinausgehen. Unsicherheit, Angstabwehr und der Schutz der Familie bestimmen ihr Handeln. In diesem Spannungsfeld erschöpfen sich ihre Ressourcen, so dass für ihre eigene Entwicklung oft kein oder zu wenig Raum zur Verfügung steht.
Die dabei entstehenden Routinen z. B. Verantwortung für ihre Eltern und Geschwister zu übernehmen, graben sich tief in ihr Selbstverständnis ein.
Der strukturierte und von Zuverlässigkeit geprägte Rahmen im Haus Magnolia überfordert sie deshalb während der ersten Wochen im Haus Magnolia gelegentlich. Er könnte ihnen Entlastung bieten, jedoch müssen die Kinder und Jugendlichen häufig erst wieder erlernen, Verantwortung an die Welt der Erwachsenen abzugeben. Dafür braucht es Vertrauen, das schrittweise aufgebaut wird.
Doch gerade zu Beginn des Aufenthalts im Haus Magnolia, fällt es den Kindern und Jugendlichen häufig noch sehr schwer, dieses Vertrauen in die Institution und deren Mitarbeitende (und mit der fortschreitenden Entwicklung auch in ihre Eltern), zuzulassen.
Sie benötigen oft Zeit, um zu erleben und zu verstehen, dass eine neue Zeit angebrochen ist, dass die neuen Strukturen und Menschen tragen und diese zuverlässig und vertrauenswürdig die Probleme der Erwachsenen lösen. Die Eingewöhnungszeit im Haus Magnolia ist auch aus diagnostischen Gründen sehr wichtig. Regelmäßig kann dann erlebt werden, wie und welche dysfunktionalen Routinen und Beziehungen sich in der Familie etabliert haben.
Die Stabilität und das Vertrauen wachsen durch die Beziehungsangebote, aber auch durch den geregelten Alltag. Der Tag verläuft in festgelegten, gesunden Rhythmen: Mahlzeiten erfolgen zu festgelegten Zeiten, Tag–Nacht–Rhythmen folgen dem natürlichen Verlauf, Entspannungs- und Anspannungszeiten wechseln sich regelmäßig ab, Schul- und Kitabesuch findet kontinuierlicher statt. Dabei spielen verlässliche, wiederkehrende Rituale eine besondere Rolle. Die ritualisierte Tagesstruktur vermittelt den Kinder und Jugendlichen die Sicherheit, die sie oft über lange Zeit vermissen mussten. Sie trägt dazu bei, dass die Kinder und Jugendlichen sich von ihrer altersuntypischen und letzten Endes sie überfordernden Prägung „…für alles verantwortlich zu sein…“ lösen können.
Sie stärkt und stabilisiert sie auf zweifache Weise: Durch ihren Rhythmus entsteht Sicherheit, und durch ein individuelles Wechselspiel von Phasen mit höheren an Anforderungen, die sich mit Phasen von Ruhe und Entspannung abwechseln, lernen die Kinder und Jugendlichen anstrengungsbereit zu sein, aber auch sich lösen und loslassen zu können, zur Ruhe zu kommen.
Hier wird eine individuelle Belastungsbalance für die Kinder und Jugendlichen aufgebaut. In dem Maße, wie dies gelingt, gewinnen sie Ressourcen, die ihnen für ihre eigene Entwicklung (wieder) zur Verfügung stehen. Der strukturierte Tages-, Wochen-, Monats und Jahresverlauf ist damit eine unspezifische, aber sehr wirksame, sozialpädagogische Hilfe bei der Betreuung und (Nach-) Reifung.
Die Kinder / Jugendlichen erhalten einen Wochen- und Monatsplan, in denen alle geplanten Aktivitäten verzeichnet sind. Sie erstellen diesen gemeinsam mit ihrer:ihrem Bezugsbetreuenden. Sie werden bei wesentlichen Entscheidungen (soweit sie zur Disposition stehen) einbezogen. Die Erstellung des Plans erfolgt mit Einbeziehung der Kinder- und Jugendlichen und folgt dabei den Grundsätzen:

beteiligt sein - ernstgenommen werden – mitentscheiden können.

Gelingt es den Eltern zunächst (noch) nicht, diese Haltungen zu leben, erfolgt hier eine stellvertretende Übernahme durch die Mitarbeitenden. Die Kinder und Jugendlichen erleben dann, dass die bei den Eltern z. T. (noch) bestehende und dominante Lust-Unlust–Steuerung nicht mehr handlungsleitend ist und ihren Alltag bestimmt. Sie wird stattdessen durch Regelmäßigkeit, Kontinuität, Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit im Haus Magnolia ersetzt. Regeln, Absprachen, Termine gelten und sind verbindlich. Diese alltagsorientierten Maßnahmen, der Rhythmus, die Struktur, die Verbindlichkeit  stärken die Kinder und Jugendlichen.

Morgens werden die Kinder zusammen mit den Eltern bei ihren Morgenroutinen begleitet. Dazu gehören auch die Sicherstellung einer ruhigen Frühstückssituation, die Prüfung der witterungsgerechten Kleidung und die Zubereitung eines Pausenbrotes. Danach erfolgt der Aufbruch, das Wegetraining, die Begleitung (Fahrdienste) zur Kita oder den Tageseltern, sofern vorhanden. Wochentags kehren die Kinder und Jugendlichen zur Mittagszeit zurück in die Einrichtung, werden von den Eltern und den Mitarbeitenden in Empfang genommen bzw. durch Fahrdienste der Mitarbeitenden abgeholt. Sofern sie noch kein Mittagessen hatten, wird dies nun eingenommen und es erfolgt eine Mittagsruhe, in der die Kinder / Jugendlichen sich auf ihrem Zimmer mit den Dingen beschäftigen können, die ihnen Entspannung verschaffen. Ab 14.30 Uhr erfolgt dann das Nachmittagsprogramm. Die Kinder / Jugendlichen nehmen an Einzel- oder Gruppenangeboten teil, in denen sie spezifische Hilfen, therapeutische Angebote und heilpädagogische Begleitung erfahren.

Ziele
•    Vertrauensbildung, Resilienzförderung, Förderung der
      Persönlichkeitsentwicklung
•    einen strukturierten, verbindlichen Tagesablauf planen und
      aufrechterhalten
•    von übermäßiger Verantwortung entlastet sein
•    Unversehrtheit und Unbeschwertheit erleben
•    Erleben von Stabilität und Vertrauen in Beziehungen
•    an den wesentlichen Alltagsfragen beteiligt sein und Vereinbarungen
      einhalten
•    zur Teilnahme am geregelten Tagesablauf motiviert sein
•    Distanz zum Krankheitsgeschehen der Eltern entwickeln
•    stärkende und stützende Routinen aufbauen
•    Entwicklung zielorientierter Handlungsorganisation
•    Internalisierung von Regeln

Maßnahmen
•    Anleitung beim Aufbau eines regelmäßigen Tagesablaufs
•    Wechsel von Anspannungs- und Entspannungsphasen
•    Einsatz eines Tages- Wochen und Monatsplans
•    Umsetzung von Weck- und Zubettgehzeiten
•    Motivierung, Assistenz, Anleitung bei der Morgenhygiene
•    Unterstützung, Assistenz, Anleitung bei der angemessenen
      Kleidungsauswahl
•    Motivation, Assistenz bei Zubereitung und Einnahme einer Früh-, Mittags
      und Abendmahlzeit
•    Motivierung / Begleitung zur Teilnahme an Gruppengesprächen
•    Anleitung zum angemessenen Sprechen vor der Gruppe
•    Erinnerung, Bereitstellung von Medikamenten ggfs. mit Einnahmekontrolle
•    Tagesplanung: Erläuterung der Termine für den laufenden Tag,
      Motivierung/ Begleitung bei der Einhaltung der Termine des Tages
•    Strukturierung von Mediennutzung und Computer (-Spiel)
•    Anleitung bei der Einhaltung von strukturierten Ruhephasen ggfs.
      zusammen mit den Eltern
•    Anleitung und Durchführung von Abendrunden (Kaminrunde) zur Tages-
      und Befindlichkeitsreflexion, auch als gemeinsame Gruppenarbeit mit den
      Eltern
•    Motivierung und Begleitung beim strukturierten Abendprogramm:
      Gruppenangebot zur Bewältigung von Unruhe, Anspannung und Angst
•    Motivierung, Assistenz bei der Abendhygiene

Grundlagen im Bereich Eingliederungshilfe
Für psychisch erkrankte, seelisch behinderte Eltern ist die Bewältigung eines geregelten Alltags oft eine enorme Herausforderung. Dazu gehört z. B. eine verbreitete Auflösung natürlicher Rhythmen (z.B. Tag–Nacht–Rhythmus). Die Tages- und Nachtrhythmen sind instabil. Eine ausgeprägte, krankheitsbedingte Morgenträgheit lässt sie nicht aus dem Bett kommen. Auf der anderen Seite gehen einige bereits um 20.00 Uhr mit ihren Kindern schlafen, nur um dann ab 5.00 Uhr morgens durch die Gegend zu streifen. Andere können oder wollen vor 2 Uhr nachts nicht ins Bett und sind am Morgen ab 7.00 Uhr, wenn die Kinder ihre Aufmerksamkeit benötigen, unausgeschlafen, übelgelaunt und unwillig. Hier braucht es Geduld, um über längere Zeiten hinweg gesunde Rhythmen und Verhaltensweisen zu fördern.
Die Motivierung zur Herstellung eines angemessenen Aktivitätsniveaus am Tag und eines entsprechenden Entspannungsniveaus während der Nacht braucht ebenfalls oft Anleitung und Unterstützung. Im Hinblick auf die Elternrolle handelt es sich dabei um wesentliche Voraussetzungen, um der Fürsorge für die eigenen Kinder gerecht werden zu können.
Die Eltern im Haus Magnolia benötigen Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen, kontinuierliche Aktivierung am Tage und Reduktion von Anspannung zum Abend und zur Nacht. Die Herausforderung liegt hierbei u. a. darin, die psychisch dominante Lust-Unlust–Steuerung bei den Eltern durch Einsicht und zielorientiertes Handeln zu überwinden und sie mit Blick auf die Bedürfnisse ihrer Kinder zu einer Regelmäßigkeit und Kontinuität zu bewegen.
In Kleinst- und Kurzinterventionen werden die Lust–Unlust-Präferenzen reflektiert und die Eltern ermutigt, aus ihrer Ichfähigkeit, also aus einem Entschluss- und Entwicklungswillen zielorientiert und konzentriert zu handeln. Ist dies zunächst nicht möglich, gehen die Mitarbeitenden in Bezug auf die Kinder / Jugendlichen in eine stellvertretende Übernahme.
Die alltagsorientierte Stärkung der Ichfähigkeit vollzieht sich in kleinen Schritten, häufig unterbrochen von Phasen des – vorübergehenden – Scheiterns. Manchmal stellen sich bei den Eltern nur sehr langsam Erfolge ein. Zum Teil bedarf es einer sehr kleinschrittigen Aktivierung und Förderung, um Kompetenzzuwächse zu erzielen.
Über die Grundhaltung der wertschätzenden Beziehung wird eine Tagesstruktur gesetzt und durch Einzelinterventionen bei Bedarf aufrechterhalten.
Das Wochenende steht für Freizeitaktivitäten, Spiel, Sport und Begegnung zur Verfügung. Es finden Einzelgespräche und Familientherapien statt. Insgesamt ist die Zeit des Wochenendes weniger reguliert und strukturiert. Am Wochenende können die Eltern freier über ihre Zeit verfügen. Sie sind aber aufgefordert, morgens gemeinsam mit ihren Kindern das Bett zu verlassen und zu frühstücken. Die weiteren Essenmahlzeiten bleiben bestehen.
Anpassung an das Normalitätsprinzip bedeutet auch, ein höheres Maß an unstrukturierter Zeit am Wochenende zu erleben, um den Umgang damit zu erlernen. Die Betreuung durch Mitarbeitende ist natürlich auch am Wochenende ununterbrochen gegeben. Oft finden am Wochenende Schwerpunktveranstaltungen statt (Theaterpädagogik, tiergestützte Therapie und Pädagogik, Freizeitaktivitäten), aber auch Einzelinterventionen. Die Schwerpunkte werden mit den Einsätzen der Kolleg:innen zur Dienstplanabdeckung festgelegt und variieren, je nach diensthabenden Kolleg:innen, entsprechend.

Ziele
•    Aufbau von Motivation zur Teilnahme am geregelten Tagesablauf
•    Erarbeitung von stabilen Tag–Nacht–Rhythmen
•    Überwindung von Lust-Unlust-Präferenzen durch Selbststeuerung aus
      Einsicht
•    Verbesserung der Einsicht in die Bedürfnisse der Kinder
•    Aufbau eines geregelten Alltags, mit stärkenden / stützenden Routinen
•    Synchronisierung des Aktivitätsniveaus der Eltern mit den natürlichen
      Tages- und Nachtrhythmen

Maßnahmen
•    Anleitung beim Aufbau eines regelmäßigen Tagesablaufs, mit dem
      Wechsel von Anspannungs- und Entspannungsphasen
•    Umsetzung von Weck- und Zubettgehzeiten
•    Motivierung, Assistenz, Anleitung bei der Morgenhygiene
•    Unterstützung, Assistenz, Anleitung bei der angemessenen
      Kleidungsauswahl
•    Motivation, Assistenz  bei Zubereitung und Einnahme einer Früh-, Mittags-
      und Abendmahlzeit
•    Motivierung / Begleitung zur Teilnahme an der Morgenrunde; Anleitung
      zum angemessenen Sprechen vor Gruppen
•    Erinnerung, Bereitstellung von Medikamenten ggfs. mit Einnahmekontrolle
•    Erstellung eines vorstrukturierten oder teilstrukturierten Tages-, Wochen-
      und Monatsplans
•    Tagesplanung: Erläuterung der Termine für den laufenden Tag,
      Motivierung/Begleitung bei der Einhaltung der Termine des Tages
•    Handlungsorganisation: Serielle Planung der Schritte einer Einzelhandlung
•    Erinnerung, Assistenz, Übernahme beim Anlegen und Führen eines
     „Merkheftes“ für wichtige Termine, therapeutische Leitsätze und persönliche
      Vorsätze
•    Strukturierung von Medien- und Computer- (Spiel-) Nutzung
•    Anleitung bei der Einhaltung von Ruhephasen zusammen mit den Kindern
•    Anleitung und Durchführung von Abendrunden zur Tages- und
      Befindlichkeitsreflexion auch als gemeinsame Gruppenarbeit mit den
      Kindern
•    Motivierung und Begleitung beim strukturierten Abendprogramm:
      Gruppenangebot zur Bewältigung von Unruhe, Anspannung und Angst
     „Kaminrunde“
•    Motivierung, Assistenz bei  der Abendhygiene Strukturierung / Reduzierung
      der Bettliegezeiten.






 
Ernährung und Hauswirtschaft / Hygiene und Eigenhygiene
Eine ausgewogene Ernährung hat für die Familien während der akuten Erkrankungsphasen der Eltern oft keine Priorität. Sie haben dann keine Ressourcen für Einkauf und Zubereitung von Mahlzeiten. Die Ernährung ist oft einseitig, fett- und zuckerlastig. Regelmäßige Mahlzeiten werden nicht eingenommen.  Gesundung bedeutet daher auch, einer hochwertigen Ernährung Bedeutung beizumessen. Auf gesunde Ernährung wird daher im Haus Magnolia besonders geachtet.
Die Auswahl der Nahrungsmittel ist durch Saisonalität und Regionalität geprägt. Dazu gehört auch der Verbrauch von Nahrungsmitteln, die auf dem Hofgut Neudorf im Rahmen der Arbeitstherapie unter Mitwirkung der Eltern produziert werden. Diese Lebensmittel haben die Anerkennung als Bioprodukt nach der europäischen Lebensmittelverordnung. Regelmäßig finden mit den Kindern und Eltern Exkursionen zum trägereigenen Biohof Neudorf statt, wo die Familien erleben, wie ein Teil ihrer Nahrungsmittel produziert wird. Sie werden auf diese Weise für die jahreszeitlichen Zyklen und deren Zusammenhang mit der Nahrungsmittelproduktion sensibilisiert.

Im Bereich Hilfen zur Erziehung
Die Kinder und Jugendlichen werden entwicklungsgerecht an der Nahrungsmittelauswahl beteiligt, über die Bedeutung einer gesunden Ernährung informiert und über Nachteile von bestimmten sehr fett- oder zuckerhaltigen Nahrungsmitteln.
Bei Auffälligkeiten in ihrem Ernährungsstatus (kindliche Adipositas, Unverträglichkeiten, Diabetes mellitus, Mangelernährung / Untergewicht etc.) werden die Eltern und ihre Kinder aufgeklärt und die zuständigen Ärzte hinzugezogen. Die Umsetzung eventueller Diätvorschriften wird angeleitet, deren Einhaltung wird überwacht.
Die Eltern erhalten Informationen über versteckte Suchtmittel in Nahrungsmitteln und werden für die besonderen Ernährungsbedürfnisse ihrer Kinder sensibilisiert (z. B. Diäten bei Unverträglichkeiten, Zuckerreduzierung etc.) Mit dem Einsatz hochwertiger Nahrungsmittel und mit der Steuerung bei der Nahrungsauswahl erwerben sich die Kinder / Jugendlichen sukzessive ein Gefühl für Lebensmittel, die ihrem Körper gut tun und ihre Gesundheit fördern.
Es wird Wert auf eine zucker- und fleischreduzierte, vollwertige Ernährung gelegt. Die Speisen werden täglich frisch zubereitet. Fertigkost kommt nicht zum Einsatz. Das Brot wird meistens selber gebacken.

Die Teilnahme an den Mahlzeiten ist bis auf wenige Ausnahmen eine Pflicht. Die Kinder und Jugendlichen werden bei der Speisenplanung- und -auswahl, bei Vor-, Zu- und  Nachbereitung beteiligt und einbezogen.
Mit der Maßnahme „Kinderkochen“ werden sie spielerisch an die Verarbeitung von Lebensmitteln zu einer wohlschmeckenden Mahlzeit herangeführt. Alters- und entwicklungsentsprechend bestehen auch für die Kinder und Jugendlichen Pflichten: Einkäufe begleiten, Tische für die Mahlzeiten ein- und abdecken, den Müll entleeren etc.
Ein weiteres Feld der Betreuung im Haus Magnolia ist die Anleitung zur Körperhygiene. Es wird darauf geachtet, dass die Kinder / Jugendlichen gepflegt sind. Dazu gehört die Prüfung der Köperpflege durch die Eltern ggfs. mit Einsatz und Kontrolle eines Dusch- / Badeplans. Es wird Wert darauf gelegt, dass die Kleidung bedarfsgerecht, mindestens aber einmal täglich gewechselt wird.
Im Hinblick auf die Eltern wird bereits bei Aufnahme geprüft, wie weit ihre Kompetenzen ausreichen, um ihren Kindern zu einer angemessenen Körperhygiene und einem gepflegten äußeren Erscheinungsbild zu verhelfen. In dem Maße, wie das nicht der Fall ist, erfolgen assistierende und ggfs. auch stellvertretenden Hilfen vom Haus Magnolia.

Ziele
•    Freude erleben an einer gesunden, ausgewogenen Ernährung
•    Erkennen von Auffälligkeiten bei der Ernährung (Einseitigkeiten,
      Unverträglichkeiten, Ernährungsstörungen, Unter- bzw. Überernährung)
•    Einhaltung von Diätvorschriften
•    regelmäßig wohlschmeckende, liebevoll zubereitete Mahlzeiten einnehmen
•    Grundsätze gesunder Ernährung verstehen
•    mithelfen können bei der Zubereitung von (einfachen) Mahlzeiten
•    Verständnis für Hygieneregeln entwickeln
•    Gefahrenquellen in der Küche erkennen
•    sich selbstständig in einem Supermarkt bewegen können
•  lernen, wie Lebensmittel entstehen und wie sie mit dem Jahreslauf
     zusammenhängen
•    einen Biohof mit Tieren kennenlernen.

Maßnahmen
•    Durchführung in der Gruppe: Kinderkochen
•    Durchführung kindgerechter Infoveranstaltungen gesunde Ernährung
•   Bereitstellung von ausgewogener, saisonaler, regionaler Vollwerternährung
•    Aufklärung über die Notwendigkeit bei speziellen Diäten
•    Überwachung der Umsetzung von speziellen Diätplänen
     (auf Anweisung von Arztes:Ärztin, Ernährungsberater:in)
•    Sensibilisierung der Eltern für die Einhaltung von Ernährungsregeln ihrer
     Kinder
•    gemeinsames Brotbacken
•   Aufklärung der Eltern über evt. bestehenden besonderen Ernährungsbedarf
     ihrer Kinder
•    Information und Assistenz bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten
•    Begleitung bei Einkäufen mit dem eigenen Taschengeld
•   Ordnung, Sauberkeit im eigenen Zimmer und im gemeinschaftlichen Bereich
     überprüfen und herstellen; b.B. stellvertretende Übernahme
•   Prüfung, Assistenz, ggfs. stellvertretenden Übernahme bei der Herstellung
     einer angemessenen Körperhygiene und Pflege der Kleidung, Bettwäsche
•   Motivation, Assistenz bei der Zimmerordnung; b. B. stellvertretende
     Übernahme.

Frequenz
•    wöchentliches Kinderkochen
•   Planung der Arbeitsaufgaben und -pflichten im Bezugsbetreuungsgespräch
•   individuelle Unterstützung und Assistenzleistung bei der Umsetzung vo
     Aufgaben
•    Prüfung von Zimmerordnung und Hygienestatus b. B. täglich
•    wöchentliche Auswertungen mit Beteiligung der Eltern
•    b. B. wöchentliches Überprüfen des Körpergewichts.
-    tgl. mehrfach: Prüfung der Einhaltung von Diätvorschriften

Im Bereich der Eingliederungshilfe
Mit dem Einsatz hochwertiger Nahrungsmittel und mit der Steuerung bei der Nahrungsauswahl sollen die Eltern sukzessive ein Gefühl für Lebensmittel erwerben, die ihrem Körper und dem ihrer Kinder gut tun und die Gesundheit fördern. Es wird daher Wert auf eine zucker- und fleischreduzierte, vollwertige Ernährung gelegt. Die Speisen werden täglich frisch zubereitet. Fertigkost kommt nicht zum Einsatz. Die Teilnahme an den Mahlzeiten ist bis auf wenige Ausnahmen für alle Bewohner:innen des Hauses eine Verpflichtung. Die Eltern werden bei der Budgetierung, beim Einkauf, bei der Speisenplanung und -auswahl, bei Vor-, Zu- und  Nachbereitung durch Mitarbeitende unterstützt.
Eine Selbstverpflegung ist aufgrund der baulichen Ausstattung und der dargelegten inhaltlich konzeptionellen Überlegungen nicht möglich.

Ziele
•    gesunde, ausgewogene, vollwertige Ernährung
•    Sensibilisierung für den Einsatz von Fett und Zucker
•    Erkennen von Auffälligkeiten bei der Ernährung (Einseitigkeiten,
      Ernährungsstörungen, Unter- bzw. Überernährung)
•    Regelmäßigkeit bei der Nahrungsaufnahme / Tischzeiten
•    Kompetenzzuwachs im Bereich gesunder Ernährung, bei der Zubereitung
      von Mahlzeiten und der Beachtung von Hygieneregeln
•    Sensibilisierung für Gefahrenquellen (für Kinder) in der Küche
•    Erhöhung der Kompetenzen in der Haushaltsführung durch Budgetierung
      und Einkaufplanung
 
Maßnahmen
•    Durchführung von Indikationsgruppe „gesunde Ernährung“
•    Durchführung von Kochtrainings als Gruppen- und Einzelmaßnahmen
•    Durchführung von wöchentlichen Hauswirtschaftsgruppen
•    Anleitung, Assistenz, Übernahme beim Umgang mit Lebensmitteln:
•    Beratung bei Auffälligkeiten des Essverhaltens und des Körpergewichts;
      evtl. Regulierung der Verzehrmengen
•    Ermittlung des individuellen Kalorienbedarfs und Veranschaulichen der
      entsprechenden Lebensmittelmenge
•    Psychoedukation: Aufklärung über die Nebenwirkung von psychogen
      wirksamen Medikamenten auf den Appetit, den Stoffwechsel und das
      Körpergewicht
•    Aufklärung über besondere Ernährungsbedarf von Kindern in den
      verschiedenen Lebensaltern
•    Information und Assistenz bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten
•    Anleitung, Assistenz, Übernahme bei der Kalkulation von
      Lebensmittelmengen und –verbräuchen, Einkaufzettel schreiben,
      Überprüfung von Vollständigkeit der Lebensmittelbedarfserfassung,
      Anpassen der Einkaufswünsche an das zur Verfügung stehenden
      Lebensmittelbudget, Hilfe beim Erwerb von Kenntnissen, wie ein
      Supermarkt aufgebaut ist; Hilfe bei der Einkaufsplanung: Was steht wo?
•    Begleitung beim Lebensmitteleinkauf, Unterstützung bei der
      Ablauforganisation
•    Training: Umgang mit einem Lebensmittelbudget
•    Planung, Begleitung und Durchführung von Lebensmitteleinkäufen in der
      Region
•    Motivation, Assistenz, Übernahme bei der Zubereitung von Mahlzeiten: die
      Essenspläne für eine Woche erstellen, Kontinuität bei der Essenzubereitung
      herstellen, Koch- Garzeiten kennen und beachten, Verzehrmengen
      kalkulieren, Zeitpläne der gemeinsamen Nahrungsaufnahme einhalten,
      Tische decken, Tische abdecken, Kontinuität bei der Aufgabenbewältigung
      herstellen, Nachbereitung in der Küche anleiten, Umsetzung von
      hygienischen Grunderfordernisse kontrollieren, Anleitung und
      Unterstützung bei der Erstellung von Hygieneplänen und die Umsetzung
      und Prüfung von entsprechenden Rhythmen und Fristen
•    Überprüfung der Umsetzung von Regeln zum Umgang mit Kühl- und
      Gefrierschränken sowie Kühl- und Gefriergut
•    Nutzung von Nahrungsmitteln aus der hofeigenen Garten- und
      Landwirtschaft
•    Motivation und Assistenz bei der Nutzung von Küchenhilfsmitteln
•    Reinigung und Sauberkeit von Küchenutensilien herstellen und beurteilen
      lernen; Anleitung bei der Nutzung von Küchenhilfsmittel wie
      Gemüsereiben, Sparschäler, Schnellkochtöpfe, Dampfgarer, Sautierer,
      Simmertöpfe etc.

Frequenz
•    tägliche Planung der Arbeitsaufgaben und -pflichten in Gruppen
     („Morgengruß“)
•    individuelle Unterstützung und Assistenzleistung bei der Umsetzung
•    tägliche Reflexion durch Auswertungsgespräche
•    wöchentliche Planungen und Abstimmungen als Gruppenarbeit

Bei vielen Eltern im Haus Magnolia ist das Bewusstsein für die notwendige Hygiene nicht sehr weit entwickelt. Es beginnt beim Händewaschen vor der Speisenzubereitung und endet bei einem kindgerechten Hygieneniveau der genutzten Räumlichkeiten. Daher werden die Eltern zur Raumpflege und Körperhygiene regelmäßig angehalten, kontrolliert und im notwendigen Umfang durch Assistenzleistungen ggfs. stellvertretende Übernahme durch Mitarbeitende unterstützt. Es wird auf ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild der Eltern, Kinder und Jugendliche geachtet. Es wird Wert darauf gelegt, dass die Kleidung bedarfsgerecht b. B. auch täglich gewechselt wird.

Ziele: Körperhygiene / Raumhygiene
•    Sensibilisierung für die Ordnung im Bereich der Kinder und Jugendlichen
•    Sensibilisierung von Gefahren im Haushalt für Kinder und Jugendliche
•    Herstellen einer angemessenen Raumhygiene in den genutzten
      Räumlichkeiten
•    Aufrechterhalten einer angemessenen Köperhygiene
•    gepflegte Kleidung und gepflegtes, äußeres Erscheinungsbild

Maßnahmen
•    begleitete und angeleitete Hauswirtschaft zur Sensibilisierung für Ordnung,
      Sauberkeit im eigenen Zimmer und im gemeinschaftlichen Bereich
•    Aufstellen und Abarbeiten, ggfs. Assistenz bzw. stellvertretende
     Übernahme und Kontrolle von Putz- und Reinigungsplänen für die
      gemeinschaftliche genutzten Räume
•    Anleitung bei Auswahl und schonendem Einsatz von Putzmitteln
•    Motivierung, Assistenz bei einer angemessenen Körperhygiene und Pflege
      der Kleidung, Bettwäsche etc.  z. B. durch den Einsatz und Kontrolle von
      Dusch- und Wäschewechselplänen
•    Motivation, Assistenz bei der Zimmerordnung
•    Unterstützung bei der Nutzung von Haushaltsgeräten: Waschmaschine
      bedienen, Nutzung von Staubsaugern, Spülmaschinen
•    Anleitung bei der Müllvermeidung und Mülltrennung

Frequenz
•    tägliche Planung der Arbeitsaufgaben und -pflichten in Gruppen
      („Morgengruß“) und als individuelle Unterstützung und Assistenzleistung
      bei der Umsetzung
•    tägliche Reflexion durch Auswertungsgespräche
•    wöchentliche Planungen und Abstimmungen als Gruppenarbeit.

 

Einzel- und Gruppenangebote, Interventionen

Das Haus Magnolia hält ein Angebot vor, dass den Kinder und Jugendlichen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung helfen soll. Es soll ihnen helfen, Entwicklungsrückstände aufzuholen, Verhaltensauffälligkeiten zu überwinden und zu altersgemäßer Reife aufzuschließen.
Die Eltern erhalten Gruppenangebote, um ihren Teilhabebedarf zu überwinden und um in ihrer Erziehungsfähigkeit gestärkt zu werden.

Je nach Indikation erfolgen die Maßnahmen an eine Familie als Ganzes oder auch an eine Gruppe von Kindern, z. B. den Geschwisterkindern. Sie erfolgen entweder regelmäßig im Wochenverlauf oder in Epochen mit verdichteter Intensität (z.B. in den Ferien).

Alltagsbegleitende Interventionen
Viele Interventionen im Haus Magnolia erfolgen alltagsbegleitend, als sog. adhoc Interventionen, weil sich in den alltäglichen Situationen der sozialpädagogische Bedarf bzw. Teilhabebedarf der Familien besonders deutlich zeigt. So sind z. B. die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von gemeinsamen Mahlzeiten oder die Morgen-, Abendhygiene und Zubettgeh-Rituale oft Hochstresssituationen für die Kinder / Jugendlichen und Eltern. Hier treten die Defizite der Eltern in der Erziehungsfähigkeit, aber auch ihre Ressourcen, wie in einem Vergrößerungsglas zutage.
Diese Alltagssituationen werden durch die Mitarbeitenden beobachtet und begleitet (b. B. und mit Zustimmung der Eltern auch durch Videoaufzeichnung dokumentiert) und dann gemeinsam mit den Eltern in Feedbackgesprächen ausgewertet. In besonderen Fällen wird auch stellvertretend interveniert und auf diese Weise besonders herausfordernde z. B. eskalierende Situationen entschärft bzw. unterbrochen.

Im Bereich Hilfen zur Erziehung
In hochstrukturierten Maßnahmen, wie z. B. der Kunst- oder Familientherapie, gelingt es den Familien oft besser, die Grundsätze eines wohlwollenden und fürsorglichen Miteinanders zu leben. Im Gegensatz dazu kommt es in Alltagssituationen häufiger zu stressinduzierten Verhaltensweisen, wie z. B. scharfe, laute Ansprachen an das Kind / den Jugendlichen. Der von den Eltern erlebte Druck, funktionieren zu müssen, ohne ausreichende Kompetenzen z. B. im Umgang mit dem Widerstand ihrer Kinder entwickelt zu haben, erzeugt eine Ohnmacht bei allen Beteiligten. Anstatt Ohnmacht und Hilflosigkeit zuzulassen und sich Hilfe und Unterstützung bei den Mitarbeitenden zu holen, aktivieren die Eltern in solchen Situationen oft dysfunktionale, druckverstärkende Verhaltensmuster, die die Situation potenziell verschlechtern und sie eskalieren lassen, wie z. B. Verheimlichen vor den Mitarbeitenden, Anwendung sog. schwarzer Pädagogik, Ignorieren von Bedürfnissen und Emotionen u. v. m. Selten funktioniert dies. Um Abhilfe zu schaffen, wird dann von den Eltern mit noch mehr Druck und mit „ … mehr desgleichen …“ interveniert, wodurch die schwierige Situation endgültig entgleitet. 
In (Alltags-) Situationen setzen eine Vielzahl von Hilfen vom Haus Magnolia ein. Die Kinder und Jugendlichen werden dann aus der Situation genommen und erhalten Hilfen, um sich bei den Mitarbeitenden zu entlasten. Die Eltern werden vom Funktionierenmüssen entlastet, die Situation entschärft und zur Ruhe gebracht. Haben sich alle Beteiligten etwas entspannt, werden die unterbrochenen Maßnahmen von den Mitarbeitenden stellvertretend, ggfs. mit Beteiligung der Eltern fortgesetzt. Tägliche Feedback- und ad hoc Gespräche zum Erziehungsverhalten ermöglichen ein tieferes Verständnis der Eltern für ihre Kinder und dafür, was diese in Hochstresssituationen gebraucht hätten und welche Wege es gäbe, zukünftig deeskalierend zu wirken. Das Konzept der schwarzen Pädagogik wird erläutert und ihre Anwendung im Haus Magnolia als unerwünscht erklärt.
Stattdessen werden Strategien erarbeitet, um wiederkehrende Hochstresssituationen zu identifizieren (z. B. die Abholsituation aus der Kita, das Abendessen oder die Körperpflege am Abend) und alternatives, stressreduzierendes Verhalten eingeübt.
Die schwierigen Alltagssituationen werden mit den im Folgenden dargestellten Angeboten weiterbearbeitet, sodass es sukzessive und zukünftig allen Beteiligten (vorrangig aber den Eltern) möglich ist, verständnisvoller mit ihren Kindern umzugehen. Auf diese Weise kommt es zu einem, oft kleinschrittigen, Kompetenzzuwachs in der Erziehungsfähigkeit und zu einem von Freundlichkeit geprägten Miteinander.

In besonderen Fällen und zu besonderen Zeiten, werden die Eltern so lange von der Begleitung ihrer Kinder vollständig entlastet, bis es ihnen gelingt, fürsorgliche und liebevolle Grundhaltungen zu realisieren.
In Fällen, wo die Grundhaltung: individuell (entwicklungsentsprechend) - empathisch – gewaltfrei – motivierend von den Eltern nicht gewollt ist, werden die Kinder und Jugendlichen stellvertretend von den Mitarbeitenden vollumfänglich betreut. Es erfolgen dann Abstimmungen mit dem Jugendamt und den Eltern, ob die Familie unter diesen Umständen Bestand haben kann.
In den Fällen, in denen die Eltern diese Grundhaltung nicht oder noch nicht realisieren können, werden ihre Kinder ebenfalls vollumfänglich und stellvertretend versorgt und begleitet. Die Eltern werden dann bestärkt und befähigt, schrittweise in die Übernahme der vollen Erziehungsverantwortung hineinzuwachsen. Damit ist die Alltagsbegleitung der Familien als ein Hauptfeld der Interventionen im Haus Magnolia charakterisiert.
Viele dieser Alltagssituationen werden durch die Mitarbeitenden beobachtet und begleitet. Zeigt sich zu bestimmten Zeiten oder in speziellen Situationen eine Häufung von Hochstresssituationen, so werden diese, wenn die Zustimmung der Eltern dafür vorliegt und bei spezieller Indikation, auch mit Videoaufzeichnungen begleitet. Diese Aufzeichnungen werden gemeinsam mit den Eltern in Feedbackgesprächen und in der Familientherapie ausgewertet.
Ziel ist dabei eine vertiefte Selbsterkenntnis und die Stärkung der Motivation zur Entfaltung eines für die Kinder förderlichen Erziehungsstils.

Ziele
•    Schutz der Kinder vor übergriffigen, unangemessenen, gewaltbereiten
      Erziehungsmaßnahmen der Eltern
•    Verständnis herstellen für unerwünschte Erziehungsziele und -methoden
      („schwarze Pädagogik“)
•    Vermittlung und Einhaltung der Rechte der Kinder
•    Internalisierung von Regeln
•    Sicherung der Sorge für die Kinder und Jugendlichen bei vorübergehendem
      Ausfall der Eltern
•    Stärkung der Alltagskompetenzen als Familie
•    Förderung eines empathisch–fürsorglichen Erziehungsverhaltens
•    Sensibilisierung für Überlastungsanzeichen im Erziehungsverhalten
•    Stärkung der Selbstreflexion in der Rolle als Erziehende:r
•    entwicklungsgerechte Reflexion, Entlastung und Spannungsreduzierung
      bei den Kindern nach Hochstresssituationen mit den Eltern
•    Stärkung der Erziehungs- und Fürsorgefähigkeit
•    Stärkung von Ausdauer und zielorientierte Handlungsorganisation.

Maßnahmen
•    Alltagsbegleitung durch Anleitung und Assistenz, ggfs. stellvertretende
      Übernahme
•    Dokumentation von Hochstresssituationen (z. B. durch
      Videoaufzeichnungen)
•    Durchführung von individuellen Auswertungsgesprächen zum
      Erziehungsverhalten
•    Einzelgespräche mit den Kindern und gemeinsam mit der Familien, b. B.
      auch mit der Hausgemeinschaft
•    stellvertretende Übernahme von Aufgaben bei Überlastung
•    Durchführung von Gruppengesprächen zur Aufarbeitung / Entlastung /
      best practice Beispiele
•    Erstellung, Durchführung und Auswertung von individuellen
      Übungsprogrammen zum Erziehungsverhalten
•    Einsatz aller nachfolgend vorgestellten Methoden

Frequenz
•    ad hoc, täglich, z. T. mehrfach täglich
•    Videoauswertung nach Bedarf wöchentlich / monatlich oder in. Epochen
-    Gruppengespräche 2 x in der Woche.

Im Bereich Eingliederungshilfe
Die Mitarbeitenden begleiten die Familien durch den Tageslauf. Hier zeigt sich, dass gerade die Alltagssituationen oft große Herausforderungen für die Eltern darstellen. Sie fühlen sich gegenüber ihren Kinder oft hilflos, weil sie keine oder nur zu wenig Kompetenzen entwickelt haben, angemessen mit ihnen umzugehen. Stressbelastete Situationen triggern bei ihnen entweder völligen Rückzug oder aggressives, erzwingendes Verhalten. Beide Stile sind im Haus Magnolia unerwünscht. Das notwendige Repertoire, um angemessen mit sich selbst und mit den Kinder / Jugendlichen umgehen zu können, entwickelt sich nur nach und nach. Viele Hilfen im Haus Magnolia zielen deswegen darauf, den Alltag zu unterstützen, alltagsnahe Hilfen anzubieten und im Alltag neue Erziehungsstile und -routinen zu entwickeln.
Im strukturierten Tagesablauf finden daher mehrfach individuelle Ansprache und Interventionen durch die Mitarbeitenden statt. Diese sind vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, gesprächsorientiert. Je nach individueller Situation und Bedarf werden auch nonverbalen Methoden angewendet, oder sie erfolgen als angeleitete Eltern – Kind Interventionen.

Ziele
•    Stärkung der Alltagskompetenzen
•    Sensibilisierung für Überlastungsanzeichen
•    Stärkung der Selbstreflexion
•    Stärkung der Erziehungsfähigkeit

Maßnahmen
•    Alltagsbegleitung durch Anleitung und Assistenz
•    Dokumentation von Hochstresssituationen (z. B. durch
      Videoaufzeichnungen)
•    Durchführung von individuellen Auswertungsgesprächen
•    Stellvertretende Übernahme von Aufgaben bei Überlastung
•    Durchführung von Gruppengesprächen zur Aufarbeitung / Entlastung /
      best practice Beispiel
•    Erstellung, Durchführung und Auswertung von individuellen
      Trainingsprogrammen

Frequenz
•    täglich, z. T. mehrfach täglich
•    Videoauswertung nach Bedarf wöchentlich / monatlich oder in. Epochen
-    Gruppengespräche 2 x in der Woche





 
Künstlerische Therapien und Körperarbeit
Die künstlerischen Therapien und die Körperarbeit sind weitere wichtige Angebote im Haus Magnolia. In der Kunsttherapie werden die in jedem Menschen wohnenden, schöpferischen Kräfte angeregt, aktiviert und gezielt gefördert. Dabei tritt die Einzigartigkeit jedes Menschen in beeindruckender Weise zutage. Sie zielt darauf, in einen Kontakt mit tiefer liegenden Ebenen des Erlebens und Verarbeitens zu gelangen, um so nachhaltige Reifungsschritte zu initiieren.

Im Bereich Hilfen zur Erziehung
Die künstlerischen Therapien sind weitere wichtige Angebote bei der sozial- und heilpädagogischen Betreuung der Kinder / Jugendlichen. Die in jedem Kind / Jugendlichen wohnenden, schöpferischen Kräfte werden angeregt, aktiviert und gezielt gefördert. Die Auswahl und Verwendung von Farben und Formen durch die Kinder / Jugendlichen stellt ein wichtiges Instrument zur Diagnostik dar. Sie wählen oft Motive und Farbstimmungen aus, in denen sie ihr aktuelles (Er-)Leben widerspiegeln.
So zielt die Kunsttherapie darauf, in einen Kontakt mit tiefer liegenden Ebenen des kindlichen Erlebens und Verarbeitens zu gelangen. Kinder und Jugendliche können mithilfe der Kunsttherapie, jenseits der Sprache, das Unaussprechliche ihres bisherigen Lebens in eine Form bringen, aus sich heraussetzen und damit ein Stück Freiheit vom Erlebten erlangen. Die Kunsttherapie bietet auch auswertende Gespräche an. Oft braucht es diese aber nicht, weil die kunsttherapeutischen Maßnahmen durch sich selbst, als nonverbale Methode, ihre Wirksamkeit entfalten. Kontinuierlich eingesetzt, vermag die Kunsttherapie so einen wichtigen Betrag in der (Nach-) Reifung und Persönlichkeitsentfaltung der Kinder und Jugendlichen zu leisten.

Eurythmie und v. a. Heileurythmie sind über Jahrzehnte in speziellen Kliniken praktizierte Therapieformen, die den Genesungsprozess durch heilende innere und äußere Beweglichkeit zusätzlich befördern. Eurythmie und Heileurythmie werden als spezifisch anthroposophische Bewegungstherapien, nach entsprechender Indikation, eingesetzt. Sie dienen der Harmonisierung der Wesensglieder der Kinder und Jugendlichen, mit dem Ziel, die Genesung der materiellen, lebendigen und seelisch-geistigen Konstitution so zu befördern, dass sie wieder Ausdruck und Werkzeug ihres Entwicklungswillens werden können. Sie dienen dazu, den Entwicklungswunsch und die Entwicklungswärme von innen zu befeuern.

Zur Kräftigung der physischen Grundlage und zur seelischen Entspannung der Kinder und Jugendlichen werden spezielle Wickel und Bäder, (z. B. Öldispersionsbäder mit Lavendelöl zur Förderung der Entspannung am Abend und zur Nacht) angewendet. Auch gehören die Wickel (z. B. zur Harmonisierung des Aktivitätsniveaus) und die rhythmischen Einreibungen nach Dr. Hauschka dazu, mit denen die Körperakzeptanz und -harmonie der Kinder und Jugendlichen gefördert werden.
Als weitere künstlerische / kunsttherapeutische Maßnahme bietet das Haus Magnolia das Theater- und Märchenspielen an. In Epochen (vorzugsweise während der Ferien, Wochenenden und Kitaschließzeiten) erhalten die Kinder und Jugendlichen theaterpädagogische Maßnahmen angeboten. Sie tauchen in der Gruppe in die Welt eines Märchens ein, das sie mit Anleitung ausgesucht haben. Sie schlüpfen in Rollen der Märchenfiguren und können sich so in sozialen Rollenwechseln üben und ausprobieren.
Manchmal werden auch dort Rollenfixierungen sichtbar, die oft als leidvoll erlebt werden. Diese werden mit dem Kind / Jugendlichen auf kindgerechte Weise reflektiert. So kann die Theaterpädagogik einen wichtigen Beitrag dazu leisten, in früheren Lebensphasen erlittene Belastungen und deren Folgen (z. B. Rollenfixierungen) kindgerecht zu verstehen und abzulegen. Damit wird ein wichtiger Grundstein für die (Nach-)Reifung und Persönlichkeitsentfaltung gelegt.

Ziele
•    Verbesserung der Körperwahrnehmung und -akzeptanz
•    Verbesserung der Ausdrucksfähigkeit von Emotionen
•    Verbesserte Regulation von Ängsten, Ärger und Aggression
•    Entspannung und Harmonisierung des Aktivitätsniveaus
•    verbessertes Verständnis / Einsatz  von nonverbaler Kommunikation
•    Förderung der Resilienz durch schöpferisches Handeln
•    Harmonisierung der Wesensglieder
•    Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Maßnahmen
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      Heileurythmie und Eurythmie
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      rhythmischen Einreibungen / Organeinreibungen nach Dr. Hauschka
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      Wickeln (Quark, Senf, Kräuterwickeln) zur Stärkung (Anregung /
      Dämpfung) von Organfunktionen
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      kunsttherapeutische Einzel- und Gruppenmaßnahmen mit verschiedenen
      Materialien: Farbe, Stein, Ton, Holz
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      theaterpädagogische Gruppen- und Einzelmaßnahmen: Sprechchöre,
      Schauspielinszenierungen, Märchenspielen  etc.

Frequenz
•    3 x wöchentlich als Einzel- oder Gruppenmaßnahme;
•    vierteljährlich als Epoche (5 – 7 Termine)

Im Bereich der Eingliederungshilfe
Die künstlerischen Therapien sind weitere wichtige Angebote bei der Nachreifung und der Überwindung des Teilhabebedarfs der Eltern im Haus Magnolia. Der Wille der Eltern muss das Material gestalten und umgestalten und seine eigenen Intentionen in der Auseinandersetzung mit der Materie modifizieren und dem Stoff einprägen. Die hierbei gewonnenen Erlebnisse und Fähigkeiten, v. a. das Vertrauen in die eigenen Kräfte, sind von solcher Art, dass sie zwar auf dem Felde der Kunst errungen werden, aber keineswegs nur dort, sondern in vielen Bereichen des Lebens Anwendung finden. Darüber hinaus fördern künstlerische Übungen das Wahrnehmungsvermögen der Eltern. Durch exakte Beobachtung wird ein neues Verständnis für die unmittelbare Umwelt erreicht. In den unterschiedlichen künstlerischen Feldern werden aus dem speziellen Repertoire der jeweiligen Kunst Maßnahmen entwickelt, die im engeren Sinne therapeutisch genannt werden können, da sie gezielt bei bestimmten Indikationen im Sinne eines Heilfaktors zur Anwendung kommen.
Die Auswahl und Verwendung von Farben und Formen durch die Eltern stellt ein wichtiges Instrument zur Diagnostik dar. Im rhythmischen Zeichnen können z. B. Konzentrationsfähigkeit und Formenpräferenzen wirkungsvoll illustriert und gleichzeitig therapeutisch bearbeitet werden. Künstlerische Therapien sind in diesem Sinne exakte, diagnostisch-bildgebende Verfahren. In der bildhauerischen-plastizierenden Arbeit mit Ton, Holz, Stein und anderen Materialien wird in besonderem Maße die Willensorganisation aktiviert.
Die Kunsttherapie bietet daneben auch die Möglichkeit, den Schmerz, die Demütigungen und Wunden, die viele Eltern erfahren haben, im Material auszudrücken und aus dem Innern „herauszusetzen“. Schwere Erlebnisse können z. B. in Farbstimmungen wiedergegeben werden. Auf diese Art werden sie anschaubar und kommunizierbar. Sie erhalten eine neue Qualität.
Eurythmie und v. a. Heileurythmie sind über Jahrzehnte in speziellen Kliniken praktizierte Therapieformen, die den Genesungsprozess durch heilende innere und äußere Beweglichkeit zusätzlich befördern.
Eurythmie und Heileurythmie werden als spezifisch anthroposophische Bewegungstherapie, nach entsprechender Indikation, eingesetzt. Sie dienen der Harmonisierung der verschiedenen Wesensglieder des Menschen, mit dem Ziel, die Genesung der materiellen, lebendigen und seelischen Konstitution so zu befördern, dass sie wieder Ausdruck und Werkzeug des höchsten Prinzips im Menschen werden. Sie dienen dazu, den Entwicklungswunsch und die Entwicklungswärme von innen zu befeuern.
Die körperliche und geistige Bewegungsfähigkeit der Eltern zu fördern und zu erhalten ist von besonderer Bedeutung. Dazu dient die gezielte bewegungstherapeutische Intervention (als Gruppen- oder Einzelmaßnahme) bei eingeschränkter Mobilität bzw. bei drohender Einschränkung. Sie dient einer verbesserten Beweglichkeit, Körperwahrnehmung, Sensibilität für Bewegungsabläufe und Koordination und insbesondere in der Gruppeneurythmie für das Miteinander und die Gemeinschaft.
Zur Kräftigung der physischen Grundlage der psychisch erkrankten Eltern werden spezielle Körperbehandlungen angeboten. Dazu gehören die Wickel (z. B. die Leber–Scharfgarbenwickel zur Stärkung des Leberprozesses / Entgiftung) und die rhythmischen Einreibungen nach Dr. Hauschka, mit denen die Körperakzeptanz und -harmonie der Eltern gefördert werden soll.

Ziele
•    Verbesserung der Körperwahrnehmung
•    Stärkung der Ausdrucksfähigkeit von Emotionen
•    verbessertes Verständnis / Einsatz  von nonverbaler Kommunikation
•    Förderung der Resilienz durch schöpferisches Handeln
•    Erhalt und Förderung der Beweglichkeit
•    Harmonisierung der Wesensglieder
•    Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Maßnahmen
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      Heileurythmie und Eurythmie
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      rhythmischen Einreibungen / Organeinreibungen nach Dr. Hauschka
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      Wickeln (Quark, Senf, Kräuterwickeln) zur Stärkung (Anregung /
      Dämpfung) von Organfunktionen
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      kunsttherapeutische Einzel- und Gruppenmaßnahmen mit verschiedenen
      Materialien: Farbe, Stein, Ton, Holz
•    Beteiligung am Tag der offenen Ateliers im Landkreis Barnim
•    Vorbereitung, Durchführung / Dokumentation und Auswertung von
      theaterpädagogische Gruppen und Einzelmaßnahmen: Sprechchöre,
      Schauspielinszenierungen, Märchenspielen  etc.

Frequenz
•    3 x wöchentlich als Einzel- oder Gruppenmaßnahme; vierteljährlich als
      Epoche (5 – 7 Termine)

 
Freizeitgestaltung und Bewegungsförderung, (reduzierter) Medienkonsum
Im Haus Magnolia werden die Entwicklung von Interessen und Hobbies gefördert. Zum Angebot im Haus Magnolia gehören auch die Familien-Freizeitangebote, die den harmonischen Zusammenhalt in der Familie und in der Hausgemeinschaft fördern sollen.
Die Familien sind zudem oft von ausufernden Medienkonsum belastet. Den Medienkonsum kindgerecht zu sichern und auf einen Umfang zurückzuführen, der es Eltern und Kindern / Jugendlichen erlaubt, sich ausreichend mit sich selbst und der Familie zu beschäftigen, ist daher weiteres wichtiges Arbeitsfeld im Haus Magnolia.
Körperliche Auslastung durch Sport und Bewegung tragen zu einer Verbesserung des Allgemeinbefindens und der Stressverarbeitung bei. Sie werden daher in besonderer Weise gefördert.

Im Bereich Hilfen zur Erziehung
In den akuten Erkrankungsphasen der Eltern waren die Kinder und Jugendlichen oft vernachlässigt. Vielfach kompensierten sie die fehlende Ansprache und Aufmerksamkeit der Eltern mit erhöhtem Medienkonsum.
Aktuelle Schuleingangsuntersuchung bestätigen dies z. B. durch den Befund, dass schulreife Kinder zunehmend schlechtere Fähigkeiten zum dreidimensionalen Sehen haben. Eine Entwicklung, die auf zu hohen Medienkonsum (Smartphone, Fernsehen, Computerspiele, Internetnutzung etc.) zurückgeführt wird.
Kinder von suchtkranken und chronisch psychisch erkrankten Menschen leiden in besonderem Maße darunter. Sie ziehen sich aus den sozialen Zusammenhängen zurück und tauchen mit ihrem Bewusstsein tief in die medialen Welten ein. Damit kommt es u. a. zu einer Störung des körperlichen Aktivitätsniveaus. Grundsätzlich fehlen diesen Kindern und Jugendlichen die Zeiten eines ausgelassenen, körperlich aktivierenden Spiels mit anderen Kindern / Jugendlichen in freier Natur. Die motorischen Fähigkeiten sind auch oft altersuntypisch (unter-)entwickelt.
Um diesen Entwicklungen entgegenzutreten, wird der Medienkonsum im Haus Magnolia reduziert und stark strukturiert. Die Kinder und Jugendlichen werden über die Wirkung der Medien entwicklungsgerecht aufgeklärt. Sie werden zu einem kritischen Medienkonsum angeleitet. Dies bedeutet nicht, dass die Mediennutzung im Haus Magnolia untersagt wäre. Sie ist nur strukturiert und zeitlich limitiert, sodass den Kindern und Jugendlichen ausreichend Zeit verbleibt, sich mit sich selbst und ihrer Reifung auseinanderzusetzen. Die Eltern werden ebenfalls darin unterstützt, die negativen Auswirkungen von zu viel Medienkonsum für sich und ihre Kinder wahrzunehmen und dazu angeleitet, das gesunde Maß und gesunde Bedingungen (z. B. Kontrolle der Webseiten, die die Kinder aufrufen) einzuhalten. Sie bekommen technische Unterstützung z. B. bei der Einrichtung von Kinderschutzfiltern etc.
Aus diesen Gründen (um ein Gegengewicht zu medialen Überpräsenz zu erzeugen) wird im Haus Magnolia insbesondere eine naturnahe Freizeitgestaltung gefördert. Sie bringt die Kinder und Jugendlichen in Kontakt mit den jahreszeitlichen, rhythmischen Veränderungen der Natur. Dazu gehören Abenteuerwanderungen im Wald, Vogel- und Tierbeobachtungen, Erleben des Einflusses des ab- und zunehmenden Lichtes auf die Pflanzenwelt und auf das eigene Erleben. Gartenarbeit am Kindergärtchen, bei der die Kinder / Jugendlichen Verantwortung für Kräuter und Blumenpflanzungen übernehmen, gehören auch dazu. Exkursionen zum Biohof Neudorf bringt sie in Kontakt auch mit großen Tieren (Pferde, Kühe, Schafe Ziegen etc.).
Die Kinder und Jugendlichen werden spielerisch in Verbindung mit den natürlichen Rhythmen gebracht, die einen heilenden Einfluss auf sie ausüben.
Insbesondere vor dem Hintergrund der Erkrankung der Eltern, die von vielfältigen Auflösungserscheinungen (z. B. Tag-Nacht -Rhythmus) geprägt ist, wirkt die Verbindung mit der Natur als intensiver Heilfaktor. Im Haus Magnolia wird daher die Synchronisierung der circadianen, natürlichen Rhythmen mit dem kindlichen Erleben besonders beachtet und gefördert.
Neben dem Tag-Nacht-Rhythmus, werden die Tagesrhythmen u. a. die Rhythmen der Nahrungsaufnahme, aber auch der Jahreszeitenrhythmus besonders beachtet. Diesem Aspekt wird z. B. durch die besonderen Feierlichkeiten zu den Höhepunkten des natürlichen Jahreslaufes (Ostern, Johanni, Michaeli, Advents- und Weihnachtszeit) Beachtung geschenkt. Aber auch der biografische Jahreslauf (z. B. Geburtstage, Einzugstage im Haus Magnolia etc.) wird besonders beachtet und gefeiert.
 Körperliche Auslastung ist ein wichtiger Ausgangspunkt für eine umfassende Gesundung und (Nach-)Reifung. Es bedarf eines gewissen Maßes an körperlicher Aktivität, um die Kräftigung des Körpers zu erzeugen. Körperliche Anstrengung triggert die sympathischen Anteile des vegetativen Nervensystems. Je intensiver diese aktiviert werden, desto stärker fällt die (parasympathische) Gegenregulation des vegetativen Nervensystems aus, das die psychophysische Aktivität herunterreguliert, Tiefenentspannung herstellt und die Abendschläfrigkeit und Nachtruhe fördert. So werden auf nonverbale und nicht direktive Weise z. B. An- und Entspannungsphasen bei den Kindern und Jugendlichen getriggert. Sie spüren durch körperliche Aktivität sich selbst und ihren Körper besser. Sie (wieder-)entdecken die Freude an der Bewegung. Sie werden ausgeglichener, zugewandter, zufriedener und es fällt ihnen leichter, zur Ruhe zu kommen.
Die grundsätzliche Schwingungs- und Modulationsfähigkeit z. B. zwischen Anspannung und Entspannung gilt als besonderer Einflussfaktor auf die psychophysische Gesundheit. Dieser wird hier zur Entwicklungsförderung der Kinder und Jugendlichen zum Einsatz gebracht.
 Die umliegende wald- und seenreiche Natur wird im Haus Magnolia zu naturnaher Bewegung und Freizeitgestaltung genutzt, z. B. durch Wanderungen, Waldspiele, Jogging, Spaziergänge, Schwimmen etc.
Bewegung in der Natur stärkt die Selbstheilungskräfte und fördert die familiäre Bindung. Es wird daher darauf Wert gelegt, dass die Kinder / Jugendlichen, auch zusammen mit ihren Eltern, sich regelmäßig körperlich bewegen. Dabei stehen weniger Wettkampf und sportlich Höchstleistungen, sondern vielmehr Freude und Spaß im Mittelpunkt. Auf dem Gelände vom Haus Magnolia befindet sich ein Fußballplatz, ein Basketballfeld und ein bodentiefes Trampolin, das zur Bewegung einlädt.
Zum Haus gehören auch 3.000 qm Grundstücksfläche, die in vielfältiger Weise genutzt werden können. Vom Grundstück führt ein direkter Zugang in den anliegenden Wald.
Im Haus Magnolia werden die Entwicklung von Interessen und Hobbies gefördert. Zum Angebot im Haus Magnolia gehören auch die Familien-Freizeitangebote (z. B. freizeit- und abenteuerpädagogische Reisen), die dem harmonischen Zusammenhalt in den Familien  und in der Hausgemeinschaft fördern.

Ziele
  • Herstellung auf Aufrechterhaltung eines angemessenen Aktivitäts- und Entspannungsniveaus
  • Harmonisierung und Stabilisierung der körpereigenen Rhythmen mit dem Tages- und Jahresverlaufs
  • Bewältigung von innerer Leere
  • Entwicklung von Hobbys und Interessen
  • alters- und entwicklungsgerechter, kritischer Medienkonsum
  • Entwicklung eines familiengerechten Freizeitverhaltens
  • Sensibilisierung für Veränderungen der Natur im Jahreslauf und Stärkung der Verbindung mit der Natur
  • Verbesserung der körperlichen Auslastung und Belastbarkeit
  • Verbesserung der Ruhe- und Entspannungsfähigkeit
Maßnahmen
  • strukturierte Naturbetrachtungen (Vögel- und Pflanzenbeobachtung etc.)
  • Pflege der Kindergärtchen
  • Vorbereitung und Durchführung von Feierlichkeiten in Zusammenhang mit den natürlichen und biografischen Jahresfesten
  • Bewegungsspiele, naturnahe Freizeitgestaltung
  • Kontaktanbahnung zu Freizeitmöglichkeiten in der Gemeinde (Bibliotheken, Mehrgenerationenhaus etc.)
  • körperliche Bewegung und Durchführung von Sportgruppen (Volleyball, Fußball, Tischtennis, Nordic Walking, Joggen, Spazierengehen, Schwimmen etc.)
  • Planung und Durchführung von Ausflügen und Reisen (v. a. am Wochenende)
  • Besuch von Filmvorführung und Veranstaltungen in der Region (z. B. Kulturbahnhof Biesenthal, Theater in Wandlitz)
  • Kinderkino und gemeinsames Fernsehgucken
  • Besuch von kulturellen Höhepunkten in Berlin und im Umland (Theater, Musik, Kunst, Sport)
  • medienreduziertes Freizeitverhalten durch Spieleabende, Besuchen von Fußballspielen in der Gemeinde, Kartenspielturniere, Lesekreise, gemeinsame Raterunden (Sudoku, Kreuzworträtsel etc.).
Frequenz
  • 3 x wöchentlich Gruppenmaßnahmen
  • Kinderforum, wöchentlich
  • 3 x wöchentlich Freizeit- und Bewegungsangebote
  • am Wochenende: Ausflug, in den Ferien: Reisen
  • wöchentliche Spieleabende, mit erhöhter Frequenz während der Wochenenden und Ferien

Im Bereich Eingliederungshilfe
Eine besondere Herausforderung ist für die Eltern die Bewältigung von unstrukturierter Zeit und innerer Leere. Zum einen geht es darum, diese aushalten zu lernen, zum anderen Bedarf es zur Teilhabe auch die Entwicklung von eigenen Interessen.
In der Regel triggern psychische Erkrankungen eine körperliche Trägheit / Amotivationalität. Die Einnahme von Psychopharmaka verstärken die ohnehin vorhandene Schwere und Bewegungsunlust. Manchmal erhöhen sie aber auch das Aktivitäts- und Erregungsniveau. Bei den von psychischer Erkrankung betroffenen Eltern geht es oft um den Erwerb eines mittleren Anspannungs-, Erregungs- und Aktivitätsniveaus, welches mit dem Tages- und Jahresrhythmen mitschwingt. Diese Schwingungsfähigkeit geht vielen Eltern verloren. Sie müssen dann mühsam lernen, sich am Morgen zu aktivieren und sich am Abend zu entspannen. Dieser für gesunde Menschen selbstverständliche Vorgang ist für viele Eltern aber eine hohe Herausforderung. Die Kinder fordern eine hohe Präsenz am Morgen, unabhängig davon, wie die Nacht für die Eltern verlaufen ist. Diese grundsätzliche Schwingungs- und Modulationsfähigkeit im Zusammenklang mit den circadianen Rhythmen wird im Haus Magnolia besonders beachtet und gefördert. Der Aufbau gesunder Rhythmen ist für eine psychische Stabilisierung unerlässlich. Er ist auch im Hinblick auf die Erziehungsfähigkeit der Eltern von besonderer Bedeutung.
Der strukturierte Tagesablauf, mit seinen festgelegten Rhythmen und Abläufen, Freizeitaktivitäten wie Bewegungs- und Entspannungsangeboten sowie Achtsamkeitsübungen fördert den Aufbau gesunder rhythmischer Anspannungs- und Entspannungsphasen. Dazu gehören der Tag- und Nachtrhythmus, die Rhythmen der Nahrungsaufnahme aber auch der Jahreszeitenrhythmus und biografische Rhythmen. Diesem Aspekt wird durch die besonderen Feierlichkeiten zu den Höhepunkten des natürlichen Jahreslaufes (Ostern, Johanni, Michaeli, Advents- und Weihnachtszeit) Beachtung geschenkt. Aber auch der biografische Jahreslauf (Geburtstage, Abstinenztage etc.) wird besonders beachtet und gefeiert.

Es bedarf eines gewissen Maßes an körperlicher Aktivität, um die physische Grundlage zu spüren und eine Auslastung und Kräftigung des Körpers zu erzeugen. Weiterhin fördert die moderate körperliche Auslastung den Nachtschlaf, der bei vielen psychischen Erkrankungen gestört ist. Körperliche Auslastung ist der wesentliche Ausgangspunkt für eine umfassende Gesundung. Aus diesen Gründen wird im Haus das körperliche Aktivitätsniveau der Eltern durch Sportangebote erhöht. Die umliegende wald- und seenreiche Natur lädt zu Wanderungen, Nordic Walking, Jogging, Spaziergängen, Schwimmen etc. ein. Bewegung in der Natur stärkt die Selbstheilungskräfte und fördert die familiäre Bindung. Es wird daher darauf Wert gelegt, dass die Eltern für sich, aber auch zusammen mit ihren Kindern, regelmäßige körperliche Bewegung durchführen. Sie werden dazu angeleitet und bei Bedarf auch begleitet.
Die Eltern haben auch bei der Mediennutzung eine wichtige Vorbildfunktion für ihre Kinder. Daher werden die Eltern zu einen achtsamen, reduzierten Umgang mit Smartphone, Computer, Tablett und der Kommunikation in sozialen Medien angeleitet. Grundsätzlich ist die Handynutzung der Eltern während sie mit Aufsicht und Betreuung ihrer Kinder befasst sind, untersagt. Die Eltern werden angeleitet, die Gefahren der Mediennutzung für ihre Kinder zu verstehen und einschätzen zu können. Sie erhalten Hilfen, um z. B. Kinderschutzfilter in die Browserfunktionen zu integrieren.

Ziele
•    Herstellung auf Aufrechterhaltung eines angemessenen Aktivitäts- und
      Entspannungsniveaus
•    Harmonisierung und Stabilisierung der körpereigenen Rhythmen mit dem
      Tagesverlauf
•    Bewältigung von innerer Leere
•    Entwicklung von Hobbys und Interessen
•    Entwicklung eines familiengerechten Freizeitverhaltens
•    Sensibilisierung für Veränderungen der Natur im Jahreslauf und Stärkung
      der Verbindung mit der Natur
•    Verbesserung der körperlichen Auslastung und Belastbarkeit

Maßnahmen
·    Erarbeitung, Umsetzung und Auswertung eines strukturierten Tages- und
     Wochenplans Vorbereitung, Durchführung, Dokumentation und
     Auswertung von strukturierten Morgen- und Abendgruppengesprächen
·    Sensibilisierung für die Natur im Jahreslauf durch strukturierte
     Naturbetrachtungen
·    Motivierung zur Vorbereitung und Durchführung von Feierlichkeiten in
     Zusammenhang mit den natürlichen und biografischen Jahresfesten
·    Psychoedukation: Auswirkung von psychischen Erkrankungen und
     Psychopharmaka in Bezug auf einen gestörten Antrieb (Hyperaktivität –
     Trägheit), der Schlaf-Wach- Rhythmen
·    Kontaktanbahnung zu Freizeitmöglichkeiten in der Gemeinde (Bibliotheken,
     Ehrenamtsagenturen, Mehrgenerationenhaus etc.)
·    Motivierung zu körperlicher Bewegung und Durchführung von
     Sportgruppen (Volleyball, Fußball, Tischtennis, Nordic Walking, Joggen,
     Spazierengehen, Schwimmen etc.)
·    Planung und Durchführung von Ausflügen (v. a. am Wochenende)
·    Besuch von Filmvorführung und Veranstaltungen in der Region (z. B.
     Kulturbahnhof Biesenthal, Theater in Wandlitz)
·    Besuch von kulturellen Höhepunkten in Berlin und im Umland (Theater,
     Musik, Kunst, Sport)
·    Motivierung zur Entwicklung eines medienreduzierten Freizeitverhaltens
     durch Spieleabende, Besuchen von Fußballspielen in der Gemeinde,
     Kartenspielturniere, Lesekreise, gemeinsame Raterunden

Frequenz
•    tägliche mehrfach Prüfung der Umsetzung des Tagestrukturplans
•    3 x wöchentlich Gruppenmaßnahmen
•    wöchentlich Psychoedukation / Empowerment als Abendveranstaltung
•    3 x wöchentlich Freizeit- und Bewegungsangebote
•    am Wochenende Ausflug
-    wöchentliche Spieleabende

 
Achtsamkeitsbasierte und stressreduzierende Verfahren
Wichtiger Bestandteil der Betreuung im Haus Magnolia sind Förderangebote im Bereich der Selbstwahrnehmung. Achtsamkeitsbasierte Verfahren ergänzen die Gruppen- und Einzelangebote (z. B. als Einstieg und warming up bzw. exit und cool down Einheiten) werden aber auch als eigenständige Gruppen- und Einzelinterventionen angeboten. Die Maßnahmen werden mehrfach in der Woche als Einzel- oder Gruppenangebote durchgeführt. In Zeiten von erhöhtem Stressniveau von Eltern und Kinder / Jugendlichen werden die Maßnahmen intensiviert angeboten.

Im Bereich Hilfen zur Erziehung
Wichtiger Bestandteil der Betreuung für die Kinder und Jugendlichen im Haus Magnolia sind Hilfen im Umgang mit Stress. Kinder (auch sehr kleine) und Jugendliche sind oft schon extrem hohen Stressdosen ausgesetzt. Die akuten Erkrankungsphasen der Eltern sind für sie potenziell lebensbedrohlich. Sie aktivieren umfassende, hochwirksame, sie aber letztlich überfordernde Handlungsressourcen, um die Bedrohungen zu entschärfen.
Die Unberechenbarkeit ihrer Lebensumwelt kann sie in eine Daueralarmiertheit führen. Ständig droht Gefahr. Die Familie muss zusammengehalten werden. Nach außen muss der Eindruck der Normalität erzeugt werden. Die zugrundeliegende Überforderung wird weggedrängt, darf nicht gespürt werden, weil sonst ein Zusammenbruch droht. Damit einher geht oft das Gebot, sich selber nicht spüren zu dürfen.
Der Umstand, von den Eltern nicht gesehen zu werden, führt dazu, dass sie sich selbst aus dem Blick verlieren. Während akuter Krisen sind sie als Person für die Eltern nicht existent. Sie haben ausschließlich in ihrer Funktion für die Versorgung der Familie noch eine Bedeutung. Dies führt dazu, dass diese Kinder eine geringe Selbstevidenz aufweisen und sich nur dann annehmen können, wenn sie für andere etwas leisten. In ihren Tiefen besteht die Unsicherheit, ob sie überhaupt existieren, eine Daseinsverunsicherung.
Dauern diese Umstände über längere Zeit an, verlernen die Kinder und Jugendlichen sich zu spüren, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, sie anzuerkennen und für sie und sich einzustehen. Das andere Menschen für sie einstehen, haben sie oft gar nicht kennengelernt.
Die mit der existenziellen Dauerbedrohung verbundene hormonelle Stressregulation beeinträchtigt sie zudem massiv in ihren gesunden Reifungsoptionen.
Daher sind stressreduzierende, achtsamkeitsbasierte Angebote für sie sehr wichtig. Sie helfen dabei, mit dem eigenen Körper und den eigenen Gefühlen angstreduziert in Verbindung zu gelangen. Da es in früheren Lebensphasen existenziell wichtig war, gerade dies nicht zuzulassen, braucht es oft Geduld und einen langen Atem, um die Kinder für sich selbst zu öffnen. Mithilfe von kindgerechten Gruppen- und Einzelmaßnahmen werden Körperreisen, Atembetrachtungen, Imaginationen, Gedanken- und Gefühlsbeobachtung und themenzentrierte (Tages-) Rückblicke durchgeführt.
Diese führen über eine kindgerechte Selbstberührung zur Selbstvergewisserung und zu Selbstmitgefühl, als ein tiefes, berührend - beruhigendes Daseinserlebnis. Erlebnisse dieser Art lassen die Kinder entspannen und selbstbewusster werden. So tragen achtsamkeitsbasierte Verfahren zur (Nach-)Reifung der Kinder substanziell bei.
Die Maßnahmen werden mehrfach in der Woche als Einzel- oder Gruppenangebote durchgeführt.

Ziele
•    Verbesserung der Wahrnehmung von Gefühlen, Gedanken, Bedürfnissen,
      des eigenen Körpers
•    Stressreduzierung
•    Förderung der Fähigkeit sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen
•    verbesserte Regulierung von Anspannungszuständen
•    Stärkung der Körper, Seele, Geist
•    Förderung der Konzentration
•    verbesserte Ausdrucksfähigkeit von Emotionen
•    verbesserte Regulation von Ängsten, Ärger und Aggression
•    Stärkung der Lebenszufriedenheit
•    verbesserte Resilienz, Kohärenz und der Verbundenheit mit sich selbst

Maßnahmen
•    Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von achtsamkeitsbasierten
      Einzel- und Gruppeninterventionen
•    Atembeobachtung, Gedanken- und Emotionsbeobachtung, -regulierung
•    gewaltfreie Kommunikation
•    Körperreisen, intensivierte Körperwahrnehmung
•    Imaginationsübungen
•    Achtsamkeitstagebuch für Kinder
•    autogenes Training, progressive Muskelentspannung
•    Gruppen- und Einzelgespräche, Abendentspannung

Frequenz
•    integriert in die Einzel- und Gruppensitzungen mehrfach wöchentlich
      als Einzelinteraktion und bei besonderen Vorkommnissen, Bedarf an
      Spannungsreduzierung täglich

Im Bereich Eingliederungshilfe
Die verbesserte Selbstwahrnehmung gilt als Schlüsselkompetenz in der Bewältigung von chronisch psychischen Erkrankungen und Abhängigkeits-erkrankungen. Mithilfe von Basistechniken wie Atembetrachtungen, Körperreisen, Imaginationen, Gedankenbeobachtung und Tagesrückblicken wird sukzessive die Verbindung mit den Wesensgliedern des Menschen verbessert, die Wahrnehmung für (selbstschädigende) Vorgänge verfeinert und die Selbstkompetenz und -regulierung gefördert. Die verfeinerte Selbstwahrnehmung befördert die Veränderung- und Entwicklungs-bereitschaft.
Diese Vorgänge verwirklichen die Grundannahmen des Leitbilds, das durch eine vertiefte Selbsterkenntnis die Freiheitsfähigkeit fördern und stärken möchte. Die Eltern erleben den Zugewinn an Freiheitsfähigkeit als wichtigen Gegenimpuls zur erlebten Fremdbestimmung / Kontrollverlust durch die Erkrankung. Achtsamkeitsverfahren helfen den betroffenen Eltern, ihr Stressniveau in besonders herausfordernden Situationen besser regulieren zu können.

Ziele
•    Verbesserung der Selbstwahrnehmung
•    Zugewinn an Freiheitsfähigkeit
•    Förderung von Veränderungsbereitschaft
•    Stärkung der Selbstkompetenz im Hinblick auf die psychische Erkrankung 
      Abhängigkeitserkrankung
•    verbesserte Regulierung von Stress- und Anspannungszuständen
•    Stärkung der Körper, Seele, Geist Entität
•    Förderung der Konzentration
•    Stärkung der Geistesgegenwart insbesondere der Besonnenheit in
      Situationen mit herausforderndem Charakter
•    verbesserte Resilienz, Kohärenz
•    tiefere Verbundenheit mit anderen Menschen und der umgebenden Natur

Maßnahmen
•    Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von achtsamkeitsbasierten
      Einzel- und Gruppeninterventionen
•    Schulung der Atembeobachtung, der Gedankenbeobachtung, der
      Emotionsregulierung
•    Körperreisen, intensivierte Körperwahrnehmung
•    Imaginationsübungen
•    Gruppengespräche
•    Abendentspannung.

Frequenz
•    integriert in die Einzel- und Gruppensitzungen mehrfach wöchentlich
•    als Einzelinteraktion bei besonderen Vorkommnissen, Bedarf an
      Spannungsreduzierung tgl.



 
Suchttherapie, Prävention, Psychoedukation, Empowerment, Krisenintervention
Im Haus Magnolia werden Hilfen zur Überwindung von Abhängigkeits-erkrankungen und zur Stabilisierung von chronisch psychischen Erkrankungen angeboten. Sie zielen darauf, die Betroffenen zu Expert:innen für ihre Erkrankung werden zu lassen. Dieses Wissen soll sie in die Lage versetzen, für sich, für ihre Kinder und die Anliegen der Familie einzustehen, Ressourcen zu generieren und als Betroffene:r eine positive Identität aufzubauen.
Die Kinder und Jugendlichen erhalten Hilfen zur Prävention und dafür, eine Identität jenseits eventueller von Stigmatisierungen aufzubauen. Sie werden in ihrer Resilienz gefördert.

Im Bereich Hilfen zur Erziehung
Kinder / Jugendliche, die in suchtbelasteten und von chronisch psychischer Erkrankung belasteten Familien aufwachsen, weisen ein hohes Risiko auf, psychisch auffällig zu werden und, durch die systemische Krankheitslast in der Familie, selber zu erkranken.  Zudem sind die Kinder / Jugendlichen durch die Erkrankung der Eltern oft stigmatisiert.
Werden im Haus Magnolia nun präventive Hilfen umgesetzt, so ist dabei besondere Vorsicht geboten. Eine thematische Eingrenzung auf eine mögliche belastende Abhängigkeitserkrankung und psychische Erkrankung der Eltern darf nicht zu einer Eingrenzung der Identitätsbildung bei den Kindern und Jugendlichen führen. Eine Überbetonung der elterlichen Belastung würde nicht zur Entwicklung von Resilienz, sondern zur Identifikation mit der Erkrankungsstruktur der Familie führen, was unbedingt zu vermeiden ist.
Wenn nun im Haus Magnolia präventive Hilfen angeboten werden, so zielen diese auf die Entwicklung von generalisierten Widerstandsressourcen zur Förderung der Resilienz.
Sie zielen auf Hilfen zur Bewältigung von Entwicklungsherausforderungen (Nachreifungen, Überwindung von Verhaltensauffälligkeiten), um damit eine verbesserte Einbindung und Teilhabe der Kinder und Jugendlichen in ihr soziales Umfeld (Kita, Schule, Freundschaften, Vereine etc.) zu ermöglichen.
Es erfolgt damit eine unspezifische (nicht an der Sucht oder der chronisch psychischen Erkrankung der Eltern direkt ausgerichteten) Stärkung der Kinder und Jugendlichen. Gelingt eine stabile Einbindung der Kinder und Jugendlichen in ihre Bezugsgruppen, gelingt es ihnen Freundschaften aufzubauen und zu pflegen, haben sie gute Ressourcen in der Selbst- und Fremdwahrnehmung entwickelt, ist es gelungen, Verhaltensauffälligkeiten zu remittieren, dann entsteht damit eine substanzielle Lebenszufriedenheit, die einen starken Schutz bildet vor einem familieninhärenten, vulnerablen Selbstkonzept mithin vor eigenen Sucht- und / oder psychischen Erkrankungen.
Schlüsselfähigkeit für die gesunde sozialen Teilhabe sind gut entwickelte Selbstkompetenzen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen. An diesen psychischen Dimensionen setzen zunächst die präventiven Maßnahmen vom Haus Magnolia an. Natürlich erhalten die Kinder und Jugendliche auch eine entwicklungsgerechte Aufklärung über die Erkrankung ihrer Eltern und eine Einordnung ihres bisher Erlebten vor diesem Hintergrund. Sie lernen damit Verständnis für ihre Eltern, aber vor allem auch für sich selbst, zu entwickeln.
     Sie lernen aber auch, dass die Probleme der Eltern nicht mit ihren eigenen identisch sind. Sie lernen weiterhin, dass sie keine Verantwortung für ihre Eltern übernehmen brauchen. Die Eltern müssen das selber erlernen.
Die Kinder- und Jugendlichen tragen maximal für sich selbst die Verantwortung, für ihre Entwicklung, sofern sie dazu von ihrem Entwicklungsstand in der Lage sind. Sie erhalten (entwicklungsgerechte) Erklärungen für ihr bisher Erlebtes und Informationen darüber, was ihre Aufgabe im Familiensystem ist: Verantwortung für das Ganze zu reduzieren und für sich selbst zu ergreifen. Sie lernen Stigmatisierung und vulnerable Identifikationen abzulegen und neue, resiliente Identifikationen aufzubauen. Dafür erhalten sie die volle Unterstützung von den betreuenden Mitarbeitenden. Ein besonderer Fall tritt ein, wenn die Eltern rückfällig werden oder in eine psychische Krise geraten.
Bereits bei einer sich anbahnenden Krise wird eine höherfrequente Begleitung der Kinder und Jugendlichen durch die Mitarbeitenden angeboten. Es wird für eine stressreduzierte, selbstfürsorgliche Umgebung gesorgt. In diesen Fällen werden die Kinder und Jugendlichen stellvertretend von den Mitarbeitenden versorgt, in dem Maße, wie die Eltern dies vorübergehend nicht leisten können.
Sie werden über das aktuelle Geschehen aufgeklärt. Sie werden entlastet und beruhigt. Hier helfen die Vertrauensbeziehung zum:zur Bezugsbetreuenden, aber auch das gesamte Unterstützungssystem vom Haus Magnolia. Sie erhalten an ihrem Entwicklungsstand orientierte Informationen, um zu besser zu verstehen, was sich gerade mit den Eltern abspielt. Ziel dabei ist, Dramatisierungen und Katastrophisierungen aufzulösen.

Ziele
•    Stärkung der Selbstkompetenz der Kinder und Jugendlichen
•    Entwicklung von generalisierten Widerstandsressourcen
•    Sensibilisierung / Verbesserung der Wahrnehmung und Ausdruck von
      Emotionen
•    verbesserte Regulation von Ängsten, Ärger, Anspannung / Stress und
      Aggression
•    Erleben von Sicherheit und Stabilität trotz Krisenhaftigkeit bei den Eltern
•    Versorgung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen sicherstellen
•    Ressourcenzuwachs / Stärkung der Selbstkompetenz
•    Prüfung der Auswirkung auf die Erziehungsfähigkeit durch
      Substanzmissbrauch der Eltern

Maßnahmen
•    Erstellen von „Notfallkoffer“: Kompendium bei sich anbahnenden Krisen zur
      verbesserten Selbststeuerung bei Kinder und Jugendlichen
•    Übernahme der Versorgung und Betreuung der Kinder / Jugendlichen
•    Einbeziehung von Beratungsstellen, externe Anbieter
•    Bezugsbetreuungsgespräche
•    Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie des GLG Werner
      Forßmann Klinikums
•    Einführung in und Assistenz bei der Nutzung der Kinderbibliothek im Haus
      Magnolia
•    Aufklärung über die Selbsthilfestrukturen
•    Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen / mit Leiter:innen von
      Selbsthilfegruppen

Frequenz
•    wöchentlich in Gruppensitzungen
•    wöchentlich in Einzelsitzungen
•    bei besonderen Bedarf, zum Beispiel zur Krisenprävention: bis zu mehrfach
      täglich

In der Eingliederungshilfe
Die Suchttherapie findet ebenfalls in Gruppen und Einzelangeboten statt. In ihr werden alle Themen rund um das Thema Abhängigkeit besprochen, sowohl als Aufklärung über das Krankheitsbild, als auch über die Psychodynamik von mentalen Suchtprozessen. Abhängigkeitserkrankungen vollziehen sich und wirken auf der physischen, emotionalen, sozialen und mentalen Ebene. Sie durchdringen fast alle Bereiche des Erlebens und Verhaltens. Oft werden Suchtmittel zur Regulation unerwünschter Emotionen und zur Erlangung von Kontrolle über diese Wirkungen eingesetzt.
In der Suchtherapie wird ein sukzessives Verständnis für diese systemische Erkrankung gefördert. Dies ermöglicht im besten Fall ein tiefes Erleben davon, wie die Suchterkrankung auf den vier Ebenen (Körper, Seele, Geist, Verhalten) wirkt. Hier kommen auch Verfahren aus der achtsamkeitsbasierten Suchttherapie zum Einsatz.
Strukturierte Rückfallprävention und Rückfallbearbeitung gehören zur Suchttherapie im Haus Magnolia dazu. Diese werden teilweise mit Einbeziehung von achtsamkeitsbasierten Verfahren durchgeführt (z. B. mindfulness based relapse prevention; „Star“ Trainingsprogramm).
Ähnliche Ansätze finden sich im Empowerment bei chronifizierten psychischen Erkrankungen. Auch diese Erkrankungen äußern sich auf den genannten vier Ebenen. Heilung und Empowerment bedeuten in diesem Zusammenhang oft nicht unbedingt ein Verschwinden der Grunderkrankung, sondern ein Kompetenzzuwachs im Umgang mit der Erkrankung. Dazu gehören: das Erkennen und Deuten von Frühsignalen, Handlungsroutinen zur Abwendung von aufziehenden Krisen entwickeln, achtsamer, fürsorglicher Selbstkontakt zur Spannungs- und Krisenprävention. Mit diesen Ansätzen werden die Selbsterkenntnis und die Selbstkompetenz nachhaltig gestärkt.
Empowerment ist eine Grundhaltung, die sich durch alle angebotenen Maßnahmen zieht. Empowerment bedeutet, dass die von Beeinträchtigungen Betroffenen sich ein umfassendes Wissen über die Natur ihrer Beeinträchtigungen erwerben. Sie entwickeln umfassende Fertigkeiten und Kompetenzen, um selbstständig Maßnahmen zur nachhaltigen Reduzierung von Ausgrenzung - auch im gesellschaftlichen Kontext - zu erreichen. Diese Grundintentionen fließen in die themenzentierte Gruppen- und Einzelmaßnahmen ein. Ein alltagsnahes Empowerment bedeutet im Haus Magnolia auch, dass die Eltern bei der Entwicklung von Strukturen und Angeboten einbezogen und beteiligt werden. Es bedeutet auch, dass die Maßnahmen auf der Grundlage einer strukturierten Ressourcenerfassung (Berner Ressourceninventar) geplant und ausgewertet werden. Die Einbeziehung der Selbsthilfe gehört ebenfalls zu den Grundanliegen im Haus Magnolia um das Empowerment zu fördern.
Psychoedukation findet ebenfalls als Querschnittsaufgabe in allen Gruppenangeboten statt. Die Eltern erhalten wichtige Informationen zu ihren Erkrankungen, Kontakte zu Beratungsstellen und Onlineforen. Sie erhalten Aufklärungsbroschüren und können auf eine umfassende Bibliothek mit entsprechenden Schwerpunktthemen im Haus Magnolia zugreifen.
Ein wichtiger Beitrag zum Empowerment leistet die Selbsthilfe. Das Haus Magnolia fördert daher die Teilnahme der Eltern an Angeboten der Selbsthilfe in der Region. Insbesondere werden die Angebote der Selbsthilfe vermittelt, die sich gezielt an Eltern wenden (z.B . Nacoa).

Ziele
•    Aufklärung / Wissenstransfer über die Psychodynamik von
      Abhängigkeitserkrankungen /  chronifizierten psychischen Erkrankungen
      auch in Hinblick auf Wirkungen und Nebenwirkungen von Psychopharmaka
•    Stärkung der Handlungskompetenz im Hinblick auf die o. g. Erkrankungen
•    Sensibilisierung / Verbesserung der Wahrnehmung von Emotionen
•    Stärkung der Willensorganisation
•    Stärkung der Emotionsregulierung
•    Rückfallprävention / Krisenprävention
•    Ressourcenzuwachs / Stärkung der Selbstkompetenz
•    verbesserte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft auch als chronisch
      erkrankter Mensch
•    Nutzung der Potenziale der Selbsthilfe.

Maßnahmen
•    Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Gruppen- und
      Einzelmaßnahmen zum Empowerment und zum Wissenstransfer in Bezug
      auf Abhängigkeit und chronifizierter psychischer Erkrankung
•    strukturierte Rückfallprävention und Rückfallbearbeitung
•    assistierte Auswertung von Tageserlebnissen in  Gefühls- und
      Dankbarkeitstagebüchern
•    Erstellen von „Notfallkoffern“: Kompendium bei sich anbahnenden Krisen
      zur verbesserten Selbststeuerung und Gefahrenabwehr
•    strukturierte Ressourcenerfassung
•    Einbeziehung von Beratungsstellen
•    Zusammenarbeit mit der psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) des
      GLG Werner Forßmann Klinikums in Bernau
•    Einführung in und Assistenz bei der Nutzung der umfangreichen
      Fachbibliothek im Haus Magnolia
•    Aufklärung über die Selbsthilfestrukturen
•    Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen / mit Leiter:innen von
      Selbsthilfegruppen
•    Motivierung zur regelmäßigen Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe
•    Teilnahme der Eltern an Fachveranstaltungen zum Thema
•    Ausübung eines Ehrenamts in der Gemeinde
•    Einbindung von Ehemaligen
•    aktive Einbeziehung des Bewohnerschaftsbeirats

Frequenz
•    wöchentlich in Gruppensitzungen
•    wöchentlich in Einzelsitzungen
-    bei besondereM Bedarf, zum Beispiel zur Krisenprävention: bis zu mehrfach
      täglich




 
Familientherapie
Die Familientherapie im Haus Magnolia folgt der Grundannahme, dass dysfunktionale / vulnerable Strukturen, Routinen, Dynamiken und Beziehungen in einer Familie psychosoziale Erkrankungen bei den einzelnen Familienmitgliedern hervorbringen und aufrechterhalten. Dabei wird das erkrankte Kind als Symptomträger eines erkrankten Familiensystems betrachtet. Da die Familie, insbesondere in den akuten Erkrankungsphasen der Eltern, von hoher Instabilität geprägt ist, verbrauchen die Kinder enorme Ressourcen, um ihre Aufgabe zu erfüllen, die Familien zu erhalten und am Funktionieren zu halten. Das Kind / Jugendliche (als Symptomträger) trägt mit seinem Verhalten dazu bei, die Homöostase in der Familie (ihre Stabilität) herzustellen und damit ihren Bestand zu sichern. Dieser Einsatz erschöpft die Kinder / Jugendlichen. In der Folge stehen ihnen für ihre eigene Entwicklung zu wenig Ressourcen zur Verfügung. Sie werden krank, entwickeln Verhaltensauffälligkeiten und geraten in ein Entwicklungsdefizit. Die Familien im Haus Magnolia sind mit latenter Gewalt, extrem hohem Stressniveau, Überforderung und Verzweiflung belastet. Ihre Kommunikation variiert um Themen wie Schuld, Versagen, Verleugnung und Vermeidung. Sie ist wenig bedürfnisorientiert.
Die Familientherapie trägt die dazu bei, das Familiensystem zu gesunden und damit die Kinder / Jugendlichen zu entlasten.


Im Bereich Hilfen zur Erziehung
Die Familien im Haus Magnolia sind mit latenter Gewalt, extrem hohem Stressniveau, Überforderung und Verzweiflung belastet. Ihre Kommunikation variiert um Themen wie Schuld, Versagen, Verleugnung und Vermeidung. Ihre Kommunikation ist wenig bedürfnisorientiert. Es werden daher in der Familientherapie dysfunktionale und vulnerable Strukturen, Routinen, Grundannahmen und Dynamiken identifiziert, die aufgelöst werden müssen, wenn eine Nachreifung und Gesundung bei den Kindern / Jugendlichen einsetzen soll.
In der Familientherapie werden Arbeitshypothesen erstellt, die auf Basis einer systemisch-ressourcenorientierte Diagnostik aufbauen. Hier wird geprüft, wie die Dysbalance in der Familie entstanden ist und wie sie sich aktuell äußert. Es wird geprüft, ob und welche Ressourcen sie besitzt, um sich selbst zukünftig besser zu organisieren und als Ganzes zu gesunden.
Es benötigt ein tiefes Verstehen von frühesten Bindungserfahrungen in der Herkunftsfamilie und die Wiederholungsdynamik in der jetzigen Familienrealität. Es sind kränkend–krankmachende Erlebens- und Verhaltensweisen, die z. T. über mehrere Generationen weitergegeben werden, ohne ihre kränkend-krankheitserzeugende Dynamik zu verlieren. Will eine Familie reifen, braucht es ein tiefes Verstehen und Erleben dieser Dynamik. Die geschädigte Eltern-Kind-Beziehung benötigt eine intensive Begleitung auf mehreren Ebenen (alltagsorientiert und psychosozial), damit ein Vertrauenszuwachs vom Kind / Jugendlichen zu den Eltern stattfinden kann.
Die Familientherapie zielt auf die Gesundung des Familiensystems durch Stärkung der Resilienz, Selbstsorge-, Fürsorgefähigkeit und Stressreduzierung.
Der Rolle der Kinder / Jugendlichen im System Familie und dem Verhalten der Eltern ihnen gegenüber werden dabei besondere Beachtung geschenkt. In der Familientherapie wird den Eltern Gelegenheit gegeben, ihre Erziehungsstile und Grundannahmen zu reflektieren (bei Einverständnis auch videogestützt) und neue Routinen einzuüben.
Das Fundament für neue Beziehungsangebote und -routinen der Eltern an ihre Kinder und in der Familie als Ganzes wird durch neue, positive Beziehungs-erfahrungen der Eltern (z. B. in der Bezugsbetreuung und Gruppenarbeit), durch Verstehen der Herkunftsfamilie, aber auch durch Lernen am Vorbild gelegt.
Hier wirken die Mitarbeitenden im Haus Magnolia und ihr wertschätzender, empathischer Umgang mit den Kindern / Jugendlichen prägend auf ein neues Erziehungsverständnis der Eltern.
Im Angesicht der chronischen Erkrankung der Eltern und des damit verbundenen Kontrollverlustes / Überforderung, werden ihre Kinder häufig verhaltensauffällig und entwickeln typische, fixierte soziale Rollen. Sie antworten damit auf die Bedrohung, die sie durch die Erkrankung und die Überforderung bei ihren Eltern erleben. Überforderungen und Kontrollverlust sind wesentliche Themen im Familiensystem. Sie äußern sich auf spezifische Weise im kindlichen Erleben. Die Kinder und Jugendlichen folgen ihrem Bedürfnis nach Gefahrenabwehr und Unversehrtheit. Sie agieren dafür auf komplexe Weise im Familiensystem, etwa indem sie erwünschte und das System entlastende soziale Rollen einnehmen und / oder z. B. in Erwachsenenrollen springen, aus denen heraus sie dann Verantwortung für die ganze Familie übernehmen, die nicht altersgerecht ist (Parentifizierung). Damit einher geht der Verlust von kindlicher Unbeschwertheit.
Die Kinder / Jugendlichen im Haus Magnolia benötigen Hilfen bei der Erweiterung ihres Rollenrepertoires und bei der Erlangung von Unbeschwertheit. In der Familientherapie werden die Kinder / Jugendlichen spielerisch angeleitet, in für sie neue, sie entlastende Rollen zu schlüpfen und diese auszuprobieren. Hier fließen auch Elemente der Achtsamkeit und der künstlerischen Therapien / Theaterpädagogik ein. In der Familientherapie werden den Kindern / Jugendlichen und Eltern auch die Rechte der Kinder vermittelt, insbesondere des Rechts auf Schutz vor Gewalt (eine gewaltfreie Erziehung), der Schutz der Privatsphäre und die Unantastbarkeit ihrer Würde. Innerhalb der Familientherapie findet die Vermittlung der Rechte der Kinder entlang der konkreten Probleme der Familie und am Einzelfall orientiert statt. Einsichten, die eine nachhaltige Änderungsbereitschaft erzeugen, stehen dabei oft nicht am Anfang der Familientherapie, sondern entstehen erst sukzessive im Verlauf der gemeinsamen Arbeit.
Die Familientherapie folgt einem systemisch–lösungsorientierten Ansatz als Einzel-, Gruppen-, Paar- und Eltern-Kind-Arbeit und bezieht das Üben von neuem Erziehungsverhalten mit ein.
Wenn möglich, und im notwendigen Umfang, werden (externe) Partner bzw. die Ursprungsfamilie mit einbezogen. Die Maßnahmen erfolgen mehrfach in der Woche (mind. 2 x). Als Methoden werden Gruppen- und Einzelarbeiten,
z. T. videogestützt, und angeleitete Eltern–Kind Interaktionen eingesetzt.
Die tiergestützte Therapie und Pädagogik wird ebenfalls familienorientiert eingesetzt.
Im Haus Magnolia kommt es auch zu Beendigungen des gemeinsamen Lebens von Eltern und Kind. Dies geschieht in der Regel dann, wenn davon auszugehen ist, dass die Eltern die notwendige Erziehungsfähigkeit nicht aufweisen und es auch keine Aussicht darauf gibt, dass eine solche erworben werden kann. Ein Verbleib der Kinder / Jugendlichen im Lebenszusammenhang mit ihren Eltern im Haus Magnolia wäre dann mit so vielen Nachteilen verbunden, dass von einer weitgehenden Gefährdung der kindlichen Entwicklung ausgegangen werden muss, wenn sie bei den Eltern verblieben.
In aller Regel bewirkt dann das Jugendamt, oft durch die Einschätzung der Mitarbeitenden vom Haus Magnolia ausgelöst, die Fremdunterbringung des Kindes / Jugendlichen.
Um diesen Übergang ohne Traumatisierung für das Kind / den Jugendlichen vollziehen zu können, wird auch die Familientherapie eingesetzt. Der Schwerpunkt in der familientherapeutischen Arbeit verlagert sich in diesen Fällen vom Ziel der Verstärkung und Gesundung des familiären Zusammen-halts hin zum Ziel einer gelingenden Ablösung vom gemeinsamen Leben. Oft treten dabei Fragen in den Vordergrund, die z. B. darauf zielen, wie die Eltern, auch unter den neuen Bedingungen, eine für ihr Kind förderliche Beziehung aufrechterhalten bzw. entwickeln können. (Trennungscoaching).

Ziele
•    Erkennen und Auflösung dysfunktionaler Familienstrukturen, -routinen und
      -dynamiken
•    Stärkung der Resilienz des Familiensystems
•    Förderung der Einsicht in die Bindungsmuster der Herkunftsfamilie und die
     Auswirkung auf das eigene Erleben und Handeln in der jetzigen Familie
•    Stärkung der Bindung zwischen Eltern und Kind
•    Reflexion der übernommenen Rollen aus der Herkunftsfamilie
•    Verstehen und Einüben von kindgerechten Erziehungsstilen
•    Vermittlung der Rechte der Kinder familienspezifisch und alltagsorientiert
•    Förderung von Rollenflexibilität bei den Kindern
•    stützende Begleitung des Kindes bei nahender Fremdunterbringung

Maßnahmen
•    familientherapeutische Einzel- und Gruppenintervention
•    Familientherapiesitzung mit Eltern und Kind
•    Diagnostik in der familiären Strukturen und Dynamiken
•    Üben neuer Erziehungsstile
•    tiergestützte Spielgruppe (als Einzel und Familienmaßnahme)
•    videogestützte Auswertung von familientherapeutischen Sitzungen
•    Genogrammarbeit
•    Familienberatung
•    Kinderforum

Frequenz
•    wöchentliche Einzel- oder Familiensitzungen
•    wöchentliche Gruppenarbeit
•    alltagsbegleitende Eltern- Kind Interaktionen, täglich

Im Bereich der Eingliederungshilfe
Will eine Familie reifen, braucht es ein tiefes Verstehen und Erleben der kränkend–krankmachenden Dynamik. Einsichten, die eine nachhaltige Änderungsbereitschaft erzeugen, stehen dabei oft nicht am Anfang der Familientherapie, sondern entstehen erst sukzessive im Verlauf der gemeinsamen Arbeit.
Die Familientherapie folgt einem systemisch–lösungsorientierten Ansatz als Einzel-, Gruppen-, Paar- und Eltern-Kind-Arbeit und bezieht das Üben eines neuen Erziehungsverhaltens mit ein. Wenn möglich, und im notwendigen Umfang, werden (externe) Partner bzw. die Ursprungsfamilie mit einbezogen. Die Maßnahmen erfolgen mehrfach in der Woche (mind. 2 x). Als Methoden werden Gruppen- und Einzelarbeiten z. T. videogestützt, die Eltern-Kind Spieltherapie und angeleitete die Eltern-Kind-Interaktionen eingesetzt.
Die tiergestützte Therapie und Pädagogik wird ebenfalls familienorientiert eingesetzt.
Im Haus Magnolia kommt es auch zu Beendigungen des gemeinsamen Lebens von Eltern und Kind. Dies geschieht in der Regel dann, wenn davon auszugehen ist, dass die Eltern die notwendige Erziehungsfähigkeit nicht aufweisen und es auch keine Aussicht darauf gibt, dass eine solche erworben werden kann. Ein Verbleib der Kinder im Lebenszusammenhang mit ihren Eltern  im Haus Magnolia wäre dann mit so vielen Nachteilen verbunden, dass von einer weitgehenden Gefährdung der kindlichen Entwicklung ausgegangen werden muss, wenn es bei den Eltern verbliebe. In aller Regel bewirkt dann das Jugendamt, oft durch die Einschätzung der Mitarbeitenden vom Haus Magnolia ausgelöst, die Fremdunterbringung des Kindes.
Um diesen Übergang ohne Traumatisierung für Kind und Eltern vollziehen zu können, wird die Familientherapie wirksam. Der Schwerpunkt in der familientherapeutischen Arbeit verlagert sich in diesen Fällen vom Ziel der Verstärkung des familiären Zusammenhalts hin zum Ziel  einer gelingenden Ablösung vom gemeinsamen Leben.
Oft treten dabei Fragen in den Vordergrund, die z. B. darauf zielen, wie die Eltern, auch unter den neuen Bedingungen, eine für das Kind förderliche Beziehung aufrechterhalten bzw. entwickeln können.

Ziele
•    Erkennen und Auflösung dysfunktionaler Familienstrukturen und
     -dynamiken
•     Stärkung der Resilienz des Familiensystems
•    Förderung der Einsicht in die Bindungsmuster der Herkunftsfamilie und die
      Auswirkung auf das eigene Erleben und Handeln in der jetzigen Familie
•    Stärkung der Bindung zwischen Eltern- und Kind
•    Reflexion der übernommenen Rollen aus der Herkunftsfamilie
•    Verstehen und Einüben von kindgerechten Erziehungsstilen
•    Förderung der Akzeptanz bei Fremdunterbringung des Kindes
•    stützende Begleitung des Kindes in eine Fremdunterbringung
•    Entwicklung von neuen Formen der Begleitung des Kindes bei
      Fremdunterbringung
•    Assistenz bei der Ablösung

Maßnahmen
•    familientherapeutische Einzel- und Gruppenintervention
•    Familientherapiesitzung mit Eltern und Kind
•    Diagnostik in der familiären Strukturen und Dynamiken
•    Erziehungstraining
•    Spieltherapie, auch tiergestützt
•    videogestützte Auswertung von familientherapeutischen Sitzungen
•    Genogrammarbeit
•    Familienberatung
•    Elternabende

Frequenz
•    wöchentliche Einzel- oder Familiensitzungen
•    wöchentliche Gruppenarbeit; als Abendgruppe : Elternabende



 
Tiergestützte Therapie und Pädagogik
Im Haus Magnolia werden speziell ausgebildete Hunde und Hundeführer:innen in der tiergestützten Therapie und Pädagogik eingesetzt. Die Begegnung mit den Tieren ermöglicht eine besondere Erfahrungen für die Kinder / Jugendlichen und für Menschen mit chronifizierten psychischen Erkrankungen und mit Abhängigkeitserkrankungen.
Die Tiere leben immer in der Gegenwart. Sie fördern durch ihre Sensibilität und authentischen Reaktionen eine geistesgegenwärtige, achtsame Präsenz der Kinder / Jugendlichen und Eltern im gegenwärtigen Augenblick. Sie verhelfen den Kindern, Jugendlichen und Eltern im Haus Magnolia zeitweise, sich von ihren Gedankenschleifen und emotionalen Befangenheiten zu lösen. Sie erleichtern die Öffnung für neue, glückliche Erfahrungen im gegenwärtigen Moment, unabhängig von einer möglicherweise weiterbestehenden, drängenden Belastung. Die freudige, offene und unbefangene Begegnung mit dem Tier erleichtert und beglückt viele Kinder / Jugendliche und Eltern.
Die Hunde reagieren sehr sensibel auf nonverbale Signale. Im Kontakt mit dem Tier entsteht bei den Kindern, Jugendlichen und Eltern ein Erleben davon, wie sie, oft unbemerkt, außerhalb der Sprache kommunizieren. Wesentliche Informationen werden paraverbal und nonverbal vermittelt.
Ein geschultes Tier reagiert darauf unmittelbar und wird damit zu einem bedeutsamen Spiegel für die Kinder, Jugendlichen und Eltern. Sie erleben, dass die sprachlichen Signale tendenziell überbewertet werden. Sie werden wacher und fokussierter in ihren Interaktionen, v. a. im Einsatz ihres Körpers.
Oft genügen Gedanken und authentische Affekte, die vom Tier gespürt werden, um eine Reaktion auszulösen. Die Kinder, Jugendlichen und Eltern erleben in der Arbeit mit dem Tier, ihre Affekte früherer zu spüren, sie zu steuern und hilfreich einzusetzen. Sie werden sich in der Begegnung mit dem Tier und an seinen authentischen Reaktionen, ihrer aktuellen Emotionen und Bedürfnisse bewusst. Sie erleben ihre nonverbalen und paraverbalen Kommunikationskanäle. Sie lernen spielerisch im Kontakt mit dem Tier, mit sich selbst achtsamer umzugehen und nonverbal differenzierter zu kommunizieren. Sie lernen durch die Reaktion der Tiere Authentizität kennen und schätzen. Sie können dadurch schneller erspüren, ob andere (Menschen) echt und aufrichtig sind. Sie lernen, ihrem Gespür und ihrer Intuition zu vertrauen und, wenn nötig, sich besser zu schützen.
Die Eltern sensibilisieren sich in der Zusammenarbeit mit dem Tier besonders für ihre nonverbale Kommunikation in Bezug auf ihre Kinder. Sie erfahren dann, dass auch ihre Kinder sehr sensibel auf ihre nichtsprachlichen Signale reagieren. Die Kinder reagieren auf die Affekte der Eltern oft schon, bevor die Eltern selber diese bemerken. Wenn die Eltern dies besser und tiefer verstehen, werden lautstarke Auseinandersetzungen in Stresssituationen oft völlig überflüssig. Sie wissen dann, dass ihre Kinder sie in solchen Situationen schon längst verstanden haben. Es geht oft gar nicht um ein Mangel an Verständigung. Die Kinder antworten mit Widerstand auf die begleitenden Affekte bei den Eltern! Die Kinder verstehen schon, sie wollen nur nicht … In aggressionsgeladenen Situationen geht es selten um Verständigung. Eine gebrüllte Aufforderung ändert daran nichts.
Spürt ein Tier, das z. B. als Therapiehund eingesetzt wird, Aggressivität, dann zieht es sich zurück. Die Eltern lernen im Umgang mit dem Tier, ihre aggressiven Impulse frühzeitiger wahrzunehmen. Auf diese Weise reduziert die Arbeit mit dem Tier latente Gewalt in der Familie.
Bewussterer Umgang mit nonverbale Kommunikation erlaubt es allen Beteiligten, innerlich abzurüsten und sich für die leisen Töne zu öffnen.
Die Tiere helfen auch den Kindern und Jugendlichen, sich für eigenen Affekte zu sensibilisieren und ihre Bedürfnisse besser zu spüren. Auf diese Weise wird ihre Selbst- und Sozialkompetenz gefördert.
Daneben steigert der Kontakt mit dem Tier die Lebensfreude. Als gemeinsame, tiergestützte Aktion zwischen Eltern und Kind stärkt es deren Bindung.

Ziele
•    Stärkung der Eltern–Kind–Bindung
•    Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz
•    Sensibilisierung für die non- und paraverbalen Signale
•    Einübung von kongruenter Kommunikation, Echtheit
•    Erhöhung der Lebensfreude und Glück
•    verbesserte Mitwirkungsbereitschaft
•    Erleben von Selbstwirksamkeit
•    erleichterte Emotionsregulierung

Maßnahmen
•    tiergestützte Spielgruppen als Einzel- und Gruppenintervention
•    videogestützte Einzelarbeit
•    tiergestützte Eltern-Kind-Interaktion
•    tierbegleitete Spaziergänge in der Natur
•    Training mit den Tieren: Bewegungsspiele, Kunststücke, Kommandos
      ausführen, belohnen
•    Such - und Belohnungstraining

Frequenz
•    wöchentlich als Einzelsitzungen
•    wöchentlich als Gruppenarbeit
•    mehrfach wöchentlich als angeleitete Eltern- Kind Interaktion in der Natur

 
Ressourcenorientierte Sozialarbeit in der Eingliederungshilfe
Die ressourcenorientierte Sozialarbeit orientiert sich am vorhandenen Kompetenzprofil der Eltern und bietet Hilfen subsidiär an. Ziel ist hier ein genereller Zuwachs an Fähigkeiten bei den Eltern, behördliche und sozialrechtliche Angelegenheiten angemessen für sich selber und ihre Kinder zu regeln und, wo dies nicht oder noch nicht möglich ist, die Teilhabe-einschränkungen durch stellvertretende Übernahme zu kompensieren.
Soweit vorhanden, werden Teilaufgaben der Sozialarbeit durch die gesetzlichen Betreuer:innen im Rahmen ihrer Zuständigkeitsbereiche erbracht. Da nicht alle Eltern einen gesetzlichen Betreuer haben (müssen) und dieser auch nicht alle Betreuungsbereiche abdeckt, verbleiben Aufgabenbereiche in der Verantwortung der Sozialarbeit im Haus Magnolia.

Ziele
  • Teilhabechancen erhalten
  • Hilfe anderer sozialen Unterstützungssysteme akquirieren
  • Partizipation am Rechtsschutz
  • Einhaltung rechtlich / behördlicher Auflagen
  • Überleitungsmanagement bei Einzug und Auszug
 
Maßnahmen
  • Beratung in sozialrechtlichen Angelegenheiten
  • Vermittlung von Unterstützungsangeboten anderer sozialrechtlicher Leistungsträger
  • Beratung und Unterstützung bei der Beantragung einmaliger Beihilfen
  • Assistenz bei der Gewährung von Grundsicherungsleistungen
  • b. B. Assistenz bei der Verwaltung des Grundsicherungsbetrags
  • Assistenz bei der Einhaltung von Zahlungsverpflichtungen
  • Unterstützung beim Verstehen und Verfassen von Behördenpost
  • Durchführung polizeilicher Wohnsitzanmeldungen, Personalausweisen, Pässe etc.
  • Anbahnung und Vermittlung von Ehrenämtern in der Gemeinde
  • Unterstützung bei der Schuldenregulierung, Vermittlung an eine Schuldnerberatungsstelle
  • Mitwirkung bei Kostenübernahmen für den Aufenthalt im Haus Magnolia
  • Gruppen und Einzelangebot: Planung eines Auszugs in andereBetreuungsformen
  • Akquise von Unterlagen / Berichten von Vorbehandlern und früheren Betreuungseinrichtungen.
 
Frequenz
  • Wöchentlich als Gruppenangebot
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