Im Haus Magnolia werden Eltern mit Abhängigkeitserkrankungen und/oder chronisch-psychischen Erkrankungen gemeinsam mit ihren Kindern betreut. Es werden verschiedene therapeutische Maßnahmen angeboten. Alle Maßnahme sind dafür da, die Abstinenzfähigkeit und das Empowerment zu fördern und die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern zu stärken. Eltern und Kinder nehmen an Therapien teil, jede:r für sich und auch gemeinsam. Im Haus Magnolia bleiben die Eltern Kind hauptverantwortlich für ihre Kinder. Die Mitarbeitenden unterstützen nur dort, wo wirklich Hilfe benötigt wird.
Im Haus Magnolia wird viel Wert auf eine liebevolle Atmosphäre gelegt. Es sind rund um die Uhr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwesend, die den Familien auf dem Weg in die Unabhängigkeit helfen. Ob als Mutter oder als Vater: Auch Familien mit mehreren Kindern sind willkommen.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt insbesondere in der Stärkung der Fähigkeiten in drei Bereichen:
- Gemeinschaftsfähigkeit
- Fürsorgefähigkeit
- Selbstsorgefähigkeit
Therapieprozesse sind oft nicht ganz einfach. Im Haus Magnolia werden Sie auf verschiedene Weisen gefordert. Aber es wird sehr darauf geachtet, Sie und Ihr Kind nicht zu überfordern. Sie werden unterstützt bei Ihrem Bemühen um Suchtmittelfreiheit. Sie und Ihre Familie erfahren Schutz vor jeder Form von Gewalt. Im Haus Magnolia werden die Gipfelerlebnisse gemeinsam gefeiert, und in der Trauer ist niemand allein.
Es liegt geschützt am Waldrand ohne Straßenverkehr. Das Gelände ist groß und weitläufig mit einem schönen Spielplatz. Mit dem Fahrrad sind zahlreiche Badeseen schnell erreichbar. In Klosterfelde finden Sie viele Geschäfte. Ärzte sind zu Fuß erreichbar. Ihr Kind kann in 10 Minuten zur Schule laufen. Im Ort befindet sich auch ein Kindergarten. Vom Berliner Stadtzentrum aus erreichen Sie in ca. 30 Minuten den Bahnhof von Klosterfelde. Von dort laufen Sie gemütlich in 10 Minuten zum Haus Magnolia.
Für die Zeit ihres Aufenthalts steht eine Bezugstherapeutin an Ihrer Seite. Diese wird Sie im Haus Magnolia begleiten. Mit ihr können sie alle wichtigen Fragen in einem vertrauten Rahmen besprechen. Mit Ihr gemeinsam wählen Sie auch aus den Therapieangeboten vom Haus Magnolia aus. Es stehen verschiedene Therapieformen zur Verfügung. Bei einigen ist die Teilnahme Pflicht. Bei anderen entscheiden Sie, was Ihnen aktuell weiterhilft.
Ihr Kind erhält ebenfalls Therapieangebote. Diese finden teilweise mit
Ihnen gemeinsam, teilweise aber auch ohne Sie statt. Die Therapien finden in Gruppen und einzeln statt.
Kinder haben ihre eigene Art die Suchterkrankung der Eltern zu verarbeiten. Oft fühlen sie sich für die Eltern verantwortlich und geben sich die Schuld für Fehlentwicklungen. Dabei kommt es vor, dass ihnen die Lebensfreude und Unbeschwertheit verloren gehen. Die Therapie soll den Kindern helfen, sich zu entlasten und die Verantwortung für die Erwachsenen den großen Menschen zu überlassen. Sie lernen, dass sie keine Schuld haben an den Entwicklungen. Das Haus Magnolia wird ihnen helfen, Unbeschwertheit und Lebensfreude wieder zu gewinnen und das Vertrauen in die Welt der Erwachsenen.
Die Kinder gehen tagsüber in den Kindergarten oder in die Schule. Nach dem Mittagsessen erhalten die Kinder Lernhilfen und an manchen Tagen auch Therapien. Am Nachmittag und am Wochenende wird den Erwachsenen bei der Betreuung ihrer Kinder geholfen. Je nach individueller Situation nimmt ihr Kind an folgenden Maßnahmen teil:
• Vertrauen in die Welt der Erwachsenen!
• Freizeitangebote
• künstlerische Therapie
• Heileurythmie
• Verhaltenstraining
• Familientherapie
• Erlebnispädagogik
• Suchtprävention
• Tagesstrukturierung
• therapeutisches Bogenschießen
• Hausarbeits- und Lernhilfe
gemeinsam geprüft, welche Fortschritte Sie machen und ob Sie noch Hilfe benötigen.
Kostenübernahme für die Eltern:
Zuständig ist der Träger der Sozialhilfe / Eingliederungshilfe. Ihr Anspruch auf Kostenübernahme ergibt sich aus §§ 113 SGB IX.
Zuständig für die Kostenübernahme für das Kind ist das örtliche Jugendamt. Der Anspruch auf Kostenübernahme ergibt sich aus §§ 34, 35a SGB VIII.
Das Haus Magnolia ist nach § 35, dem Betäubungsmittelgesetz (Therapie statt Strafe) anerkannt. Aufnahmen aus dem Maßregelvollzug sind möglich!
Die Maßnahme im Haus Magnolia können Sie oder Ihr Kind auch zeitversetzt beginnen. Manchmal ist es wichtig, dass Sie sich einige Zeit vorbereiten, bis Ihr Kind wieder zu Ihnen kommt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Sozialarbeiter, Ihre Suchtberatung und an das Haus Magnolia. Ihnen wird geholfen.
Manchmal muss auch das Kind zuerst versorgt werden und Sie ziehen später nach. Auf Ihre besonderen Bedürfnisse wird eingegangen.
Das Haus Magnolia bietet ihnen auch eine ambulante Nachbetreuung, so dass Sie nach Ihrem Einzug in die Wohnung noch Unterstützung und eine vertraute Ansprechperson haben. Sie haben auch Kontakt zu den Ehemaligen. Die kleinen und großen ehemaligen Bewohner:innen vom Haus Magnolia treffen sich regelmäßig. So können Sie bald zu denen Kontakt aufnehmen, die es „geschafft“ haben. Sie können während ihrer Zeit im Haus Magnolia Freundschaften schließen und sich austauschen. So können sie von den Erfahrungen der Anderen lernen und sich konkret für die Zeit danach vorbereiten.