Zur Menschenkunde

der Anthroposophie

Wir sehen den Menschen als eine differenzierte Einheit von Körper, Seele und Geist. Der Körper und der Geist bilden eine Polarität, die durch die sowohl körper- als auch geistzugewandte Seele ständig vermittelt und ausgeglichen wird. In der Ausgeglichenheit dieser Polarität gründet die Gesundheit, deren wichtigster Vermittler das „Rhythmische System“ ist, womit die ganzheitliche Ordnung aller inneren Rhythmen des menschlichen Organismus gemeint ist (chronobiologische Steuerung, Herz/Kreislauf-System, Atmung).

Eine zentrale Bedeutung für das Verständnis des anthroposophischen Menschenbildes hat die Darstellung der vier „Wesensglieder“ des Menschen.

Der physisch-materielle Leib (oder Stoffleib) ist die Ordnung der Stoffe, wie sie für die Organe und Gewebe von physiologischer Bedeutung sind.

Der Ätherleib (oder Lebensleib) ist der Träger aller Lebensvorgänge, sein Wirkungselement ist der flüssige Bereich, sein Feld vor allem der Stoffwechsel und die Regeneration.

Im Astralleib oder Seelenleib erlebt der Mensch mit seinen Stimmungen und Gefühlen die Welt. Er ist das eigentliche Feld psychosomatischer Betrachtung.

Über die Ich-Organisation wirkt das Geistige des Menschen in den oben genannten Wesensgliedern. Sie nutzt hierzu vor allem das Element der Wärme. Der physische Träger des Ich ist das Blut.

Die Ich-Organisation (gemeint sind hier vor allem die höheren Aspekte des Ich, der menschlichen Individualität und nicht bloß das gewöhnliche egozentrische Ich) vermittelt dem Menschen die Geistesgegenwart. Ihr pathologisches Gegenbild erleben wir in den unterschiedlichsten Formen der Abwesenheit, z. B. infolge des Suchtmittelkonsums. Insbesondere der Alkohol kann zerstörend auf die Regulationsfähigkeit des menschlichen Ich wirken (z. B. um seine spezifische Eigenwärme im Blut aufrecht zu erhalten).

Das Ich des Menschen als geistige, nie vergehende Entität, braucht nun ein gesundes Verhältnis und Zusammenwirken zwischen geistigen, seelischen und körperlichen Prozessen, um in der Entwicklung zur Selbsterkenntnis voranzukommen. Oftmals sind es überschießende Prozesse des Stoffwechsel-Pols (der Lebenskräfte), die die Entwicklung des Ich-Bewusstseins behindern oder lähmen, oder der Nerven-Sinnes-Pol (Geist-Pol) greift nicht in richtiger Weise gestaltend im Organismus ein und wirkt zu stark abbauend und verhärtend. Ist der mittlere, fühlend-denkende Bereich nicht ausreichend in der Lage, das aufeinander Wirken der Pole von Geist und Natur (bzw. seelisch von Denken und Wollen) in der rechten Weise zu vermitteln, wird der Gesamtzusammenhang der Konstitution gestört und Krankheitsprozesse können entstehen.

Im Folgenden soll an einigen Beispielen aus der Praxis die heilenden Wirkungen einzelner Therapien auf die Wesensglieder dargestellt werden:


– Kunsttherapie

– Eurythmie

– Sprachgestaltung

– Körperorientierte Anwendungen und Verfahren

– Progressive Muskelentspannung

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